(Hanoi) Nach vier Jahren Haft wegen „regierungsfeindlichen Aktivitäten“ wurden zwei bekannte vietnamesische Christen aus dem Gefängnis entlassen. Es handelt sich um den katholischen Blogger Paulus Le Van Son und den Protestanten Nguyen Van Oai.
Beide waren 2011 im Zuge von Polizeiaktionen verhaftet worden. Ihr Prozeß wurde zur Farce, da ihre Möglichkeiten zur Verteidigung radikal eingeschränkt waren. Sie mußten die vollständige Strafe von vier Jahren verbüßen. Vor wenigen Tagen wurden sie enthaftet. Für die nächsten vier Jahre unterliegen sie Bewährungsauflagen.
Gegenüber Radio Free Asia berichtete Van Oai, im Gefängnis wiederholt unter Druck gesetzt worden zu sein, ein Schuldeingeständnis zu unterzeichnen. Ihm wurde gesagt, wenn er unterschreibe, komme er sofort frei. Gleiches gilt für Le Van Son. Beide lehnten ab.
Weiterhin im Gefängnis sitzen Dang Xuan Dieu und Ho Duc Hoa, die ebenfalls 2011 im Zuge der repressiven Aktionen des kommunistischen Regimes verhaftet worden waren. Sie wurden in einem anderen Verfahren zu 13 Jahren Haft verurteilt.
Die kommunistische Staatsführung in Hanoi unterdrückt mit eiserner Faust jeden inneren Widerspruch. Die Verfolgung trifft nicht nur bekannte christliche Einzelpersonen wie Paulus Le Van Son und Nguyen Van Oai, sondern auch ganze Gemeinschaften wie die Diözese Vinh, wo die Regierung mit den regierungsgelenkten Medien 2013 eine breite Verleumdungskampagne gegen den Bischof und die Katholiken durchführten.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews