- Bischof Richard Williamson (FSSPX)
- Bild: Jens Falk
(München) In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung weist Kardinal Hoyos neue Berichte zurück, er und seine Vatikan-Kommission Ecclesia Dei hätten vorab von den Äußerungen zum Holocaust seitens des Bischofs Richard Williamson (FSSPX) wissen müssen.
Der Kardinal ist Opfer einer Intrige: An diesem Freitag gibt es ein Treffen mit Bischof Fellay, dem Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X. Das solle mit den Veröffentlichungen gestört werden.
Hoyos stellt klar, daß die Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der Priesterbruderschaft St. Pius X. keine politische Handlung sei, sondern ein pastoral-theologisches Problem. Auf die Frage: „Warum haben Sie dann die Aufhebung der Exkommunikation eines Holocaust-Leugners nicht aufgehalten?, sagte der Kardinal: „Williamson wurde wegen seiner illegitimen Bischofsweihe exkommuniziert, nicht wegen seiner Theorien, Urteile oder Aussagen zum Holocaust. Das anders zu sehen ist ein deutscher Fehler!“
Gefragt nach den Aussagen von Bischof Williamsons zum Holocaust sagte der Kardinal Hoyos, der Mord der Nationalsozialisten an den Juden sei ein Verbrechen an der Menschheit gewesen. Allerdings habe Richard Williamson den Judenmord niemals geleugnet, sondern nur „reduziert“. Das wiederum sei „eine historische Frage“, keine moralische. „Der Genozid am jüdischen Volk ist eine Handlung, die moralisch zu verurteilen ist, ebenso die Folter“, so der Kardinal.
„Aber zu sagen, daß es fünf statt zehn Tote gegeben hat, ist kein moralisches Urteil, sondern ein historischer Fehler.“ Williamson hatte einem Interview mit dem schwedischen Fernsehen von maximal 200.000 bis 300.000 getöteten Juden gesprochen. Keiner von ihnen sei in Gaskammern umgekommen.
(JF)