Der sozialpolitische Ausschuß des Föderationsrates widerlegt Meldungen, daß er an einem Euthanasie-Gesetz arbeitet, das die Sterbehilfe in Rußland erlaubt. Ausschußleiterin Valentina Petrenko bestätigte aber, daß Dokumente zur Situation der Schwerkranken und zur Aktualität des Euthanasie-Problems in Rußland an medizinische Fachkreise geschickt wurden.
„Wir haben keinen Gesetzentwurf geschaffen, es gibt keinen Text“, sagte sie am Dienstag RIA Novosti.
Der Ausschuß habe lediglich „Diskussionsmaterialien“ an medizinische Fachkreise gerichtet, sagte Petrenko. „Es geht darum, das Problem Euthanasie, das in Russland existiert, zu studieren.“
Außerdem sprach Petrenko davon, daß der Ausschuss viele Briefe und Meinungen „von kranken Menschen erhält, in denen geäußert wird, daß die Euthanasie in mehreren europäischen Ländern erlaubt sei und auch in Russland eingeführt werden müsse.
Viele sind der Meinung, daß die Lücke in unserem Gesetzsystem in Bezug auf Euthanasie unzulässigen Handlungsspielraum ohne jegliche gesetzlichen Sanktionen einräume, sagte Petrenko.
Der Föderationsrat könne das Problem nicht außer Acht lassen, weil die Resonanz wirklich groß sei, sagte Petrenko.
Dabei bemerkte sie, daß der Ausschuß vorerst nur vorgeschlagen hat, eine mögliche Einführung der Euthanasie zu besprechen und über das Thema im Ganzen zu diskutieren.
„Der Gesetzentwurf, den wir möglicherweise später erstellen, wird nicht unbedingt ‚ja’ zur Euthanasie sagen. Vielleicht wird im Gegenteil die Strafe verschärft“, sagte Valentina Petrenko.
Wenn Rußlands medizinische Gemeinschaft sich gegen die Euthanasie-Einführung stellt, soll das Gesetz gar nicht erst entwickelt werden.
„Doch wir wollen die Öffentlichkeit durch die Diskussion warnen, daß niemand jegliche Handlungen in diese Richtung unternehmen kann, solange es kein Euthanasie-Gesetz gibt“, sagte die Leiterin des Ausschusses.
(RIA Novosti)