(Kampala) Der Norden Ugandas gehört seit der Unabhängigkeit des Landes in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts zu den von Bürgerkriegen gemarterten Weltgegenden. Über Zeichen der Versöhnung und des Friedens berichtete nun Msgr. Cosma Aluel, der Rektor des Priesterseminars von Alokolum in der Diözese Gulu in Nord-Uganda. „Die Flüchtlingslager rund um unser Seminar leeren sich. Rund 80 Prozent der Flüchtlinge konnten endlich wieder in ihre Dörfer und Häuser zurückkehren“ , so Msgr. Aluel an die Hilfsorganisation Kirche in Not. Auch wenn der Friedensvertrag noch nicht unterzeichnet ist, sei der 1988 begonnene Bürgerkrieg tatsächlich zu Ende. Dennoch sei die Lage „nach wie vor eine große Herausforderung für die Kirche“, so Aluel.
Die Priesterkandidaten setzen ihren Einsatz in den vom Bürgerkrieg heimgesuchten Dörfern fort und helfen den Flüchtlingen bei ihrer Rückkehr. Eine ihrer Hauptaufgabe liegt auch im Schulunterricht der Kinder. „Viele Kinder sind schwer traumatisiert, da sie Zeugen schrecklicher Verbrechen wurden. Viele mußten die Vergewaltigung ihrer eigenen Mütter oder Schwestern mit ansehen“, so Aluel. Zahlreiche Kinder seien Opfer von Entführungen geworden und zu Kindersoldaten ausgebildet worden, oder hätten die Ermordung Gleichaltriger erleben müssen. Einige Pastoralhelfer würden eine besondere Ausbildung erfahren, um diesen Kindern helfen zu können, so der Rektor.
„Die katholische Kirche ist die einzige Institution, denen die Menschen Vertrauen entgegen bringen, da sie immer an der Seite der Betroffenen geblieben ist“, so Msgr. Aluel. Parallel dazu steigt die Zahl der Priesteramtskandidaten. Im vergangenen Studienjahr studierten 163 Seminaristen im Priesterseminar. Im kommenden Jahr werden es 206 sein.
(SIR/JF)