(Herzogenrath) Anläßlich der liturgischen Tagung, erklärte das Netzwerk katholischer Priester unter anderem:
„Wir bedauern, daß trotz des mutigen Vorangehens unseres Papstes viele Bischöfe dem Anliegen der Wiederzulassung der Alten Messe weiterhin distanziert bis ablehnend gegenüber stehen. Der restriktive Umgang mit Gläubigen, die gemäß den Bestimmungen des Motu Proprio eine Heilige Messe im überlieferten Ritus wünschen, führt in den Pfarreien zu Irritationen und erschwert den Dienst des Priesters vor Ort. Eine sachliche und unvoreingenommene Bilanz der Auswirkungen des Motu Proprio, wie sie der Papst nach einer Erprobungsphase von drei Jahren fordert, wird durch ein Klima der Verdächtigungen und der Ablehnung im Vorfeld unmöglich gemacht. Die Diskussion über liturgische Fragen wird selbst unter Priestern und Theologen durch ideologische Vorentscheidungen erschwert.“
„Gerade jüngere Priester und Seminaristen stehen dem alten Ritus interessiert und positiv gegenüber. Aber die Tatsache, daß z.B. bisher noch kein Diözesanbischof die alte Messe zelebriert hat, läßt gerade die Jüngeren unter uns zögern, ihre Sympathie für die Alte Messe öffentlich zu bekunden. Dabei wäre gerade ein Studium des Alten Ritus während der Priesterausbildung höchst wünschenswert und von der Sache her gefordert. Wir sind sicher, daß die Hochschätzung der überlieferten Liturgie ein wichtiger Beitrag zur Überwindung der Krise der Berufungen wäre. Denn der tridentinische Ritus stellt die Rolle des Priesters innerhalb der Heiligen Messe in wohltuend klarer und deutlicher Form heraus und hilft ihm so, seine unersetzbare Stellung innerhalb des heiligen Geschehens tiefer zu erkennen.“
Jüngst hatte der deutsche Distriktoberer der Priesterbruderschaft St. Pius X. in einer Erklärung die „unterschwellige Ablehnung der päpstlichen Autorität“ des deutschen Episkopates kritisiert. „Das motu proprio für die Freigabe der Alten Messe wird von einigen Bischöfen so restriktiv behandelt, daß es fast wirkungslos bleiben mußte“, heißt es.
Das Netzwerk katholischer Priester, ein Zusammenschluß von Priesters aus den Diözesen, bestätigt nun diese Kritik.
(JF)