(Piazza Armerina) In der sizilianischen Stadt Gela sind Flugblätter aufgetaucht, auf denen der Ortsbischof beschimpft und bedroht wird. Am 3. Dezember war der Mafiaboß Daniele Emmanuello bei einem Fluchtversuch durch die Polizei erschossen worden. Der Bischof verweigerte die Feier des Requiems in der Pfarrkirche. Seither wird versucht, den Bischof einzuschüchtern.
Msgr. Michele Pennisi, Bischof von Piazza Armerina, zeigt sich in einer ersten Reaktion „gelassen“. Er wisse, „für das Allgemeinwohl richtig gehandelt zu haben“. Der Bischof weißt daraufhin, daß er in jedem Punkt gemäß den Richtlinien der Bischofskonferenz gehandelt habe. Seine Diözese sei entschlossen, ihren Beitrag gegen das Übel der organisierten Kriminalität zu leisten. Im übrigen habe er die Gefühle der Familienangehörigen des Mafiabosses „geachtet“ und ihnen keineswegs die „geistliche Betreuung verweigert“. Die Begräbnisfeier konnte in der Friedhofskapelle stattfinden und wurde von einem Priester geleitet.
(SIR/RP)