(Rom) Viele „begeben sich nicht nach Lourdes, weil sie den Anblick von leidenden Menschen nicht ertragen können. An einer Wallfahrt teilnehmen heißt aber, sich mit einem gelassenen Blick von jemandem, der die eigene Lage annimmt, an die Verschiedenheit annähern.“ Das sagte heute der stellvertretende Vorsitzende des italienischen Pilgerbüros Unitalsi, Marco Tampellini, bei der Buchvorstellung von Andrea Tornielli. Dieser führte ein langes Gespräch mit P. René Laurentin, das nun in Buchform unter dem Titel „Lourdes. Untersuchung des Geheimnisses 150 Jahre nach den Erscheinungen“, veröffentlicht wurde.
„Es gibt keinen besseren Ort, um sich in die Welt des Leidens einzuführen, als Lourdes, wo jene, die mit der Krankheit leben, dich begleiten und dich lehren, keine Angst zu haben“, erklärte Tornielli. „Die größte Gnade von Lourdes ist sicher die innere Bekehrung vom Egoismus zur Liebe Gottes“, sagte P. Paolo Scarafoni, Rektor der europäischen Universität von Rom. Laut P. Scarafoni gibt es zwei Arten von Wundern, die in Lourdes geschehen, nämlich „Zeichen und Wunder“. „Die Wunder werden mit der menschlichen Wissenschaft beleuchtet, die das Eingreifen von Gottes Allmacht feststellt.“ Die Zeichen hingegen „werden mit dem theologischen Unterscheidungsvermögen betrachtet: Dort wo Gott fern scheint, erfaßt die Gnade des Glaubens die Anwesenheit Gottes und führt zur Einheit mit Ihm.“
(SIR/RP)