Berliner Diözesanrat will „Marsch für das Leben“ nicht unterstützen


Der Ber­li­ner Diö­ze­san­rat möch­te die Katho­li­ken des Erz­bis­tums nicht zur Teil­nah­me am dies­jäh­ri­gen „Marsch für das Leben“ auf­ru­fen. Das berich­tet die über­re­gio­na­le katho­li­sche Zei­tung Die Tages­post. Wie die Zei­tung schreibt, lehn­te das Gre­mi­um bei sei­ner kürz­lich erfolg­ten Voll­ver­samm­lung einen ent­spre­chen­den Antrag mehr­heit­lich ab. Wie das höch­ste Lai­en­gre­mi­um des Erz­bis­tums in die­ser Woche auf sei­ner Home­page mit­teil­te, begrün­det das Gre­mi­um sei­ne Ableh­nung damit, dass ein „erheb­li­cher Teil der Befür­wor­ter des Mar­sches für das Leben“ eine „dif­fe­ren­zier­te Aus­ein­an­der­set­zung“ mit The­men wie Abtrei­bung oder dem von Tei­len der Gesell­schaft gefor­der­ten ärzt­lich assi­stier­ten Sui­zid ver­mis­sen las­se. Wört­lich heißt es in einer Mit­tei­lung des Diö­ze­san­ra­tes vom 24. Mai dazu: „So wird bspw. weder die Not von Frau­en nach Ver­ge­wal­ti­gung und bei lebens­ge­fähr­den­den Schwan­ger­schaf­ten in den Blick genom­men noch die schwie­ri­ge Debat­te zur Ster­be­hil­fe bzw. die Abwä­gung zwi­schen dem frei­en Wil­len eines Men­schen und dem Schutz­an­lie­gen der Gesell­schaft. Aus gutem Grund gilt Sui­zid in Deutsch­land nicht mehr als Straftatbestand!“

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Der „Marsch für das Leben“ fin­det in die­sem Jahr am 16. Sep­tem­ber statt. Im ver­gan­ge­nen Jahr hat­ten rund 7.500 Lebens­recht­ler aus ganz Deutsch­land an dem Schwei­ge­marsch durch die Bun­des­haupt­stadt teil­ge­nom­men. Im Erz­bis­tum Ber­lin leben mehr als 400.000 Katho­li­ken. Unter den Teil­neh­mern des letzt­jäh­ri­gen Mar­sches waren auch der Erz­bi­schof von Ber­lin, Hei­ner Koch, der Bischof von Regens­burg, Rudolf Voder­hol­zer, sowie die Weih­bi­schö­fe Mat­thi­as Hein­rich (Ber­lin), Domi­ni­kus Schwa­der­lapp (Köln) und Flo­ri­an Wör­ner (Augs­burg).

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7 Kommentare

  1. Wie soll­te er auch, sind deren Mit­glie­der doch par­tei­po­li­tisch auf in erheb­li­chem Maße auf der Gegen­sei­te verortet.

  2. Es ist all­mäh­lich immer mehr beschä­mend, wie Füh­rungs­kräf­te in den Kir­chen immer mehr dem Zeit­geist erliegen.
    Sie schei­nen das Wort des hl.Paulus nicht mehr zu kennen.
    Hebr 4,12–13
    12 Denn leben­dig ist das Wort Got­tes, kraft­voll und schär­fer als jedes zwei­schnei­di­ge Schwert; es dringt durch bis zur Schei­dung von See­le und Geist, von Gelenk und Mark; es rich­tet über die Regun­gen und Gedan­ken des Her­zens; 13 vor ihm bleibt kein Geschöpf ver­bor­gen, son­dern alles liegt nackt und bloß vor den Augen des­sen, dem wir Rechen­schaft schulden.

  3. Wenn das kei­ne „dif­fe­ren­zier­te Aus­ein­an­der­set­zung“ ist, wenn man für sei­ne christ­li­che Über­zeu­gung gegen alle Wider­stän­de des lin­ken Pöbels auf die Stra­ße geht, dann weiß ich auch nicht weiter.

  4. Anstel­le von „ver­klau­se­lier­ten“ Pseu­do­ar­gu­men­ten sol­len doch die­se Frau­en und Her­ren ein­fach sagen, sie sei­en zu fei­ge für ein geleb­tes Chri­sten­tum, für ein Chri­sten­tum, das nicht scheut, gegen him­mel­schrei­en­des Unrecht die Stim­me zu erhe­ben. Sie sol­len sagen, dass sie zu fei­ge sind, eine ande­re Mei­nung zu haben als der Main­stream der Welt, als die Poli­tik und die Medi­en­welt. Das wäre zumin­dest ehr­lich und authen­tisch, glaub­wür­dig. Doch so viel Mut und Ehr­lich­keit brin­gen sie nicht auf. Sodann müss­ten die­se Funk­tioäre in Kon­se­quenz auch von ihrem Amt zurück­tre­ten, weil ihnen als „offi­zi­el­le“ Katho­li­ken die wich­tig­ste Eigen­schaft fehlt: den Beken­ner­mut zur Lie­bes­leh­re Jesu Chrusti.

    • Die Hl. Schrift gibt uns ein kla­res Wort in 2.Tim 3,1–5.
      Vers 3 Zif.5 gibt ins­be­son­de­re die kla­re Ant­wort Jesu, gespro­chen durch den Apo­stel Paulus.
      1 Die Situa­ti­on der Men­schen in der End­zeit: 3,1–9
      Das sollst du wis­sen: In den letz­ten Tagen wer­den schwe­re Zei­ten anbre­chen. . 2 Die Men­schen wer­den selbst­süch­tig sein, hab­gie­rig, prah­le­risch, über­heb­lich, bös­ar­tig, unge­hor­sam gegen die Eltern, undank­bar, ohne Ehr­furcht, 3 lieb­los, unver­söhn­lich, ver­leum­de­risch, unbe­herrscht, rück­sichts­los, roh, 4 heim­tückisch, ver­we­gen, hoch­mü­tig, mehr dem Ver­gnü­gen als Gott zuge­wandt. 5 Den Schein der Fröm­mig­keit wer­den sie wah­ren, doch die Kraft der Fröm­mig­keit wer­den sie ver­leug­nen. Wen­de dich von die­sen Men­schen ab.

    • Ich sehe das anders. 

      Die­ser „Diö­ze­san­rat“ ist nicht fei­ge, denn er hat kei­ne ande­re Mei­nung als der Main­stream der Welt. 

      Mit „dif­fe­ren­ziert“ ist gemeint: Abtrei­bung grund­sätz­lich eher nicht, aber bei Ver­ge­wal­ti­gung (das heuch­le­ri­che Argu­ment), bei nicht abgeschlossener/​m Schule/​Studium, bei nicht aus­rei­chend gro­ßer Woh­nung, bei Part­nern, die Abtrei­bung for­dern, bei noch aus­ste­hen­den Wün­schen nach Autos oder Fern­rei­sen bei stän­di­gen Dis­co­be­su­chen muss man das dif­fe­ren­ziert sehen, wenn die Mut­ter hier über­for­dert ist, muss für ihre „repro­duk­ti­ve Gesund­heit“ eben abge­trie­ben werden.

      Ein jeder über­le­ge sich bit­te die „sexu­el­len Tätig­kei­ten“ in sei­ner Fami­lie und im Freun­des­kreis. Mein Kreis ist eher nicht groß und den­noch gibt es 2 (athe­isti­sche) Bekann­te mit 2 bzw. 3 Abtrei­bun­gen, 2 „gut katho­lisch“ und in der Kir­che akti­ve jun­ge Fami­li­en mit Tren­nung von Geschlechts­ver­kehr und Frucht­bar­keit durch Kon­do­me und mit nega­ti­vem Erstau­nen bei einer Schwan­ger­schaft, obwohl ein Jahr zuvor in der Trau­mes­se noch ver­spro­chen wur­de, die Kin­der anzu­neh­men, die Gott schenkt. 

      Wei­ter gibt es meh­re­re jun­ge (auch „katho­li­sche“) Frau­en mit sexu­el­len vor­ehe­li­chen Akti­vi­tä­ten, Allein­er­zie­hen­de Frau­en mit 2 Kin­dern, bei denen der Vater angeb­lich nicht bekannt ist, aber als Vater oft bei der Frau und sei­nen Kin­dern ist, die von den steu­er­zah­len­den Deut­schen unter­hal­ten werden. 

      Mit ande­ren Wor­ten jeder ist bereits irgend­wie in den teuf­li­schen Net­zen zur Sexua­li­tät ver­fan­gen und da ent­wickelt man plötz­lich „Ver­ständ­nis“ für die Abtrei­bung. Wenn es so wei­ter­geht mit der Medi­en­pro­pa­gan­da zur Spal­tung von jun­gen und alten Men­schen, wird es auch bald „Ver­ständ­nis“ dafür geben, dass zuerst Ren­ten mas­sivst gekürzt wer­den, spä­ter nicht mehr pro­duk­ti­ve Men­schen eine sanf­te Alten-Abtrei­bungs­pil­le schlucken müs­sen, da Ren­ten- und Kran­ken­kas­sen-Kosten zu teu­er werden. 

      Und wenn dann „wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschiedene“=permanente Ehe­bre­cher zur Kom­mu­ni­on „zuge­las­sen wer­den“, viel­leicht auch bald „dif­fe­ren­ziert-abtrei­ben­de Müt­ter, Väter und Ärzte“

  5. Wegen der Gewich­tung, Zah­len zum ange­führ­ten Argu­ment: „So wird bspw. weder die Not von Frau­en nach Ver­ge­wal­ti­gung und bei lebens­ge­fähr­den­den Schwan­ger­schaf­ten in den Blick genommen“

    3 Pro­zent der Abtrei­bun­gen = Medi­zi­ni­sche Indikation
    0,4 Pro­mil­le der Abtrei­bun­gen = Vergewaltigungs-Indikation
    3 Pro­zent der Abtrei­bun­gen = nach der 12. Schwangerschaftswoche

    http://​www​.pro​-leben​.de/​a​b​t​r​/​a​b​t​r​e​i​b​u​n​g​_​d​a​t​e​n​.​php

    In Öster­reich erlaubt § 97 Abs. 1 Zif­fer 2 des StGB den Abbruch, wenn „eine ern­ste Gefahr besteht, dass das Kind gei­stig oder kör­per­lich schwer geschä­digt sein wer­de“. In Öster­reich wird in die­sem Fall von euge­ni­scher Indi­ka­ti­on gespro­chen. Die­se Euge­ni­sche Indi­ka­ti­on ist in Deutsch­land unter medi­zi­ni­scher Indi­ka­ti­on sub­su­miert. https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​F​r​i​s​t​e​n​r​e​g​e​l​ung https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​S​c​h​w​a​n​g​e​r​s​c​h​a​f​t​s​a​b​b​r​u​c​h​_​m​i​t​_​e​m​b​r​y​o​p​a​t​h​i​s​c​h​e​r​_​I​n​d​i​k​a​t​ion

    Ich per­sön­lich sehe das immer aus Sicht eines Men­schen, der gebo­ren wur­de, weil sei­ne Abtrei­bung miss­lun­gen ist, was auf Grund einer per­sön­li­chen Betrof­fen­heit, einen ande­ren Blick­win­kel auf Abtrei­bungs­fa­na­ti­ker her­vor­ruft, sozu­sa­gen als lebens­lang nach­wir­ken­de Bedro­hung und der den Mut­ter­leib als den Ort wahr­neh­men lässt, wel­cher für den Men­schen die größ­te Gefahr birgt, durch Men­schen­hand getö­tet zu werden.

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