
(Neu Delhi) Im indischen Punjab wurde die geistig etwas verwirrte Christin Balwinder Kaur von fanatischen Sikhs mit der Axt erschlagen.
Die 55 Jahre alte Frau hatte durch einen Unfall einen schweren Stromschlag erlitten und war seither geistig etwas verwirrt. Im vergangenen Jahr war sie angezeigt worden, in Sandalen einen Gurdwara, einen „heiligen Ort“ der Sikhs betreten zu haben.
Nun wurde sie von aufgebrachten Sikhs erschlagen, weil sie einen „heiligen Text“ dieser synkretistischen Religion zwischen Islam und Hinduismus „geschändet“ haben soll.
Am 11. September versammelte sich eine Gruppe bewaffneter Sikhs vor dem Haus der Frau. Gegen 12.30 Uhr drangen sie in das Haus ein, zerrten die Frau auf die Straße und erschlugen sie mit Axthieben.
Wie Harkamal Preet Singh Khakh, der Polizeichef von Amritsar, bekanntgab, verblutete die Frau. Die Täter ließen sie schwerverletzt liegen. Vier Stunden dauerte ihr Todeskampf. Niemand kam ihr zu Hilfe, wie es im Polizeibericht heißt.
„Gott möge ihnen vergeben, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Mit diesen Worten kommentierte Bischof Franco Mulakkal von Jalandhar die Bluttat. „Die Tat ist ein weiterer Beweis, daß im Punjab eine Christenverfolgung stattfindet“, so der Bischof.
Die Angreifer beschuldigten die Frau, den Guru Granth Sahib, eine „heilige Schrift“ der Sikhs geschändet zu haben.
Laut Polizeibericht scheinen die Täter der Frau absichtlich eine lange Agonie durch Verbluten bereitet haben zu wollen, denn „sie hätten sie sofort töten können“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: AsiaNews