(Washington) Immer wieder kann man Menschen begegnen, die mit größter Fassungslosigkeit auf die Vergangenheit schauen und im Zusammenhang mit der Judenverfolgung des Nationalsozialismus fragen: „Wie konnte das nur geschehen?, die aber zugleich heute und jetzt den blutigen Angriff auf das Lebensrecht ungeborener Kinder nicht sehen und häufig auch gar nicht sehen wollen. Zwei Beispiele aus den USA zeigen, daß der große Kindermord, den dem Westen eine tödliche Wunde zufügt und ihn seiner Zukunft beraubt, gestoppt werden kann.
Das Beispiel Louisiana
In Europa kaum wahrgenommen wurde vom Senat des US-Bundesstaates Louisiana ein Abtreibungsverbot bei genetischen Anomalien einschließlich dem Down-Syndrom beschlossen. Was in den USA verboten wird, wurde in Europa als Hebel mißbraucht, um die Eugenik einzuführen. Kinder mit Down-Syndrom oder auch nur den Verdacht darauf haben in vielen europäischen Staaten wenig Aussicht, leben zu dürfen. In manchen Ländern wird unausgesprochen Jagd auf solche Kinder gemacht, um sie als „überflüssig“ und „Belastung“ vor ihrer Geburt zu beseitigen.
Louisiana folgte nicht nur dem Beispiel des Staates Nord Dakota, wo ein ähnliches Verbot bereits seit 2013 gilt, sondern ging mit der Unterschrift, die Gouverneur John Edwards Bel am vergangenen 14. Juni leistete, noch einen Schritt weiter. Das Abtreibungsverbot wird am kommenden 1. August in Kraft treten.
Das Beispiel West Virginia
Der Schritt von Louisiana steht dabei nicht alleine. Mangels Medieninteresse, die das Lebensrecht ungeborener Kinder nicht unterstützen wollen, trat am vergangenen 12. Juni still und leise auch in West Virginia ein neues Gesetz in Kraft, das die Ungeborenen vor derselben eugenischen Bedrohung schützt.
Im Gegensatz zu Louisiana hatte sich West Virginias Gouverneur Earl Ray Tomblin geweigert, das Gesetz zu unterzeichnen. Das Parlament stimmte daraufhin erneut ab. Sowohl das Repräsentantenhaus als auch der Senat bestätigten innerhalb von 24 Stunden mit eindeutiger Mehrheit das Gesetz. Geradezu plebiszitär fiel dabei das Abstimmungsverhalten der weiblichen Parlamentsmitglieder aus. Wie NRL News berichtete, stimmten 83 Prozent der weiblichen Abgeordneten und 100 Prozent der Senatorinnen für das Abtreibungsverbot, und widerlegten damit auf beeindruckende Weise die Behauptung, Abtreibung sei „für“ die Frau.
„Gesunder Menschenverstand“ fordert ein Nein zur „horrenden Praxis“ der Abtreibung
Die Republikanische Partei hält im Repräsentantenhaus eine deutliche, im Senat des Staates eine knappe Mehrheit. Das neue Gesetz wurde von der Mehrheit der Parlamentsmitglieder beider Parteien unterstützt. Gouverneur Tomblin gehört der Demokratischen Partei an. Dieser gehört allerdings auch der Gouverneur von Louisiana, John Bel Edwards, an.
Senator Ryan Ferns aus West Virginia sagte daher, daß die Zustimmung zum Abtreibungsverbot nicht eine Frage der Parteizugehörigkeit, sondern des „gesunden Menschenverstandes“ ist. Zugleich bezeichnete er die „Zerstückelung eines Fötus bis zum Eintreten des Todes“ als „horrende Praxis“.
Anthony Levatino, ein ehemaliger Abtreibungsarzt, der heute schwer bereut, bezeichnete Abtreibung als etwas „furchtbares“. Seit seiner Bekehrung setzt sich der Abtreibungsarzt, der mehr als 1.200 Kinder getötet hat, für das Lebensrecht ungeborener Kinder ein.
„Die neuen Gesetze in den Staaten Louisiana und West Virginia sind nicht nur in der Sache positiv. Sie sind darüber hinaus auch von größter Bedeutung, weil sie beweisen, daß entgegen anderslautender Behauptungen es immer möglich ist, Abtreibung wieder abzuschaffen, und das überall, auch in Europa.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL