
(Rom) Der neuen Botschafter Frankreichs beim Heiligen Stuhl überreichte gestern Papst Franziskus sein Akkreditierungsschreiben. Damit ist der anderthalb Jahre währende Konflikt zwischen dem Heiligen Stuhl und Frankreich um die Besetzung des Botschafterpostens beendet.
Die sozialistische Regierung von Staatspräsident François Hollande designierte Anfang 2015 den Berufsdiplomaten und bekennenden Homosexuellen Laurent Stefanini. Die Geste wurde als Provokation gegen die katholische Kirche aufgefaßt, nachdem die sozialistische Mehrheit nach den Parlamentswahlen 2012 in einem harten Tauziehen mit dem eigenen Volk die „Homo-Ehe“ legalisiert hatte.
Der Heilige Stuhl lehnte die Akkreditierung Stefaninis ab. Aus Imagegründen wurde damit gerechnet, daß erst nach den Präsidentschafts- und Parlamentsneuwahlen 2017 eine Entscheidung in der Sache fallen würde.
Im vergangenen Mai hieß es dann, Frankreich habe mit dem Berufsdiplomaten Philippe Zeller, verheiratet, Vater erwachsener Kinder und bereits Großvater, doch einen neuen Botschafter designiert. Die schwächelnde sozialistische Regierung verzichtete auf eine weitere Homo-Konfrontation.
Mit der Akkreditierung am Donnerstag ist das Kapitel abgeschlossen.
Mitarbeiter des Johannes-Paul-II.- und Kardinal-Wyszyński-Museums Polens neuer Botschafter
Zusammen mit Philippe Zeller als neuem französischem Botschafter wurden auch die neuen Botschafter Polens und Kubas beim Heiligen Stuhl akkreditiert.
Neuer polnischer Botschafter ist Janusz Kotanski und neuer kubanischer Botschafter ist Jorge Quesada Concepción. Kotanski, ein Dichter, Drehbuchauto und Filmemacher, ist Mitarbeiter des Papst-Johannes-Paul-II.- und Kardinal-Stefan-WyszyÅ„ski-Museum in Warschau.
Zugleich stattete der britische Botschaft, Nigel Marcus Baker, Papst Franziskus seinen Abschiedsbesuch ab. Er wird demnächst durch einen neuen Botschafter ersetzt werden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va