
(Madrid) Organisationen und Einrichtungen versuchen sich derzeit an homophilen Initiativen gegenseitig zu übertrumpfen. US-Präsident Barack Obama erklärte den Herz-Jesu-Monat Juni zum Monat der „Homo-Rechte“. Die größte staatliche Universität Spaniens will da nicht nachstehen.
Die von Kardinal Gonzalo Jimenez de Cisneros gegründete Universidad Complutense, heute mit Sitz in Madrid, war 1500 als Idealstadt und Modell einer Civitas Dei entstanden. In den Napoleonischen Umbrüchen wurde katholische Universität verstaatlicht und in der liberalen spanischen Ära von Alcalà de Henares nach Madrid verlegt. Die liberale Gesinnung wurde zur Grundlage der gewandeten Einrichtung erklärt.
Von Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts hatte sie das staatliche Privileg, als einzige spanische Universität den Doktorgrad verleihen zu können. Dieses Privileg ging 1954 verloren. Die Complutense ist mit mehr als 70.000 Studenten aber noch heute die größte Universität des Landes.
ECTS-Credits, wenn Studenten beim „Homo-Fest“ helfen
Die derzeitige Universitätsleitung gab zur Unterstützung der Homosexualisierung der spanischen Gesellschaft bekannt, den Studenten, die als Freiwillige vom 29. Juni bis 2. Juli bei der Durchführung des „Homo-Festes“ (Fest des Gay-Stolzes) der Hauptstadt mithelfen, ECTS-Punkte zu verleihen.

ECTS-Punkte wurden mit der zweifelhaften Bologna-Reform des Hochschulstudiums eingeführt und sollen europaweit die Studienleistungen vergleichbar machen. Es handelt sich um Leistungspunkte, mit denen das absolvierte Studium dokumentiert und die Studienfortschritte gemessen werden. Jede erfolgreich bestandene Lehrveranstaltung wird mit Kreditpunkten bemessen und belohnt.
Die amtierende Bürgermeisterin von Madrid, Manuela Carmena, sponsert das „Homo-Fest“ mit 250.000 Euro aus der Stadtkassa. Carmena war von 1965–1981 Mitglied der Kommunistischen Partei Spaniens, ließ dann ihre Mitgliedschaft ruhen, weil sie Richterin wurde. 2015 wurde sie als Kandidatin des linksradikalen Bündnisses Podemos in einer Allianz mit der sozialistischen Partei PSOE zur Bürgermeisterin der Hauptstadt gewählt.
Laut offizieller Arbeitsübereinkunft zwischen Universität und der LGBT-Vereinigung Acropoli, die das „Homo-Fest“ organisiert, sollen die Studenten „die Lebenssituation der Homosexuellen in Spanien kennenlernen und analysieren und die Haßdelikte und die intoleranten Angriffe unter denen diese derzeit leiden ergründen“.
Homosexuelle per definitionem „Opfer“ – Katholiken und Lebensschützer Freiwild
Homosexuelle werden per definitionem zu Opfern von „Haß“, „Gewalt“ und „Intoleranz“ erklärt. Jede Kritik an Homosexualität und homosexuellen Personen oder Organisationen damit sozial geächtet. Der Ruf nach dem Staatsanwalt und einer formalen Kriminalisierung ist da nicht mehr weit. Linksradikale Kräfte nehmen die Sache selbst in die Hand, schänden Universitätskapellen, verhindern oder stören ihnen mißliebige Veranstaltungen an der Universität, darunter vor allem solche von Katholiken und Lebensschützern.
Fakt ist, daß die Studenten der größten staatlichen Universität Spaniens für die Mithilfe bei der Durchführung eines „Homo-Festes“ Studienkredite erhalten, ohne eine akademische Leistung zu erbringen. Das im Protokoll erwähnte „kleine Gedächtnisprotokoll über den Sinn und die Wirkung des Festes auf die Gesellschaft und das LGBT-Kollektiv“ ist passenderweise als kollektive Gemeinschaftsarbeit vorgesehen.
Die Universität ist „so besorgt“ wegen angeblicher „Haßdelikte“ gegen Homosexuelle, daß sie bereits in der Vergangenheit zahlreiche Angriffe gegen Katholiken und Lebensschützer an der Universität ohne ein Wort des Widerspruchs duldete. Die Haltung der Universitätsleitung der Universidad Complutense läßt einen Blick in „eine düstere Zukunft werfen, sollten diese Kräfte noch mehr Einfluß erlangen“, so der katholische Kolumnist Francisco Fernandez de la Cigoña.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana