Liebe Brüder und Schwestern,
zum Leben in der Familie gehört gemeinhin auch der Aspekt der Krankheit. Die Krankheit von Menschen, die wir gern haben, bereitet ein „Mehr“ an Leid und Sorge. Genau genommen ist es die Liebe, die uns „mehr“ mitleiden lässt. Seit jeher war und ist die Familie sozusagen das erste und nächste Krankenhaus. Im Evangelium hören wir von der Fürsorge Jesu für die Kranken. Er ist gekommen, die Kranken zu heilen und die Menschen von jedem Übel zu befreien.
Jesus sendet die Jünger aus, sein Werk fortzuführen, und gibt ihnen die Vollmacht, Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Krankheit führt auch in den Familien zu vielen Schwierigkeiten, doch in der Regel stärkt die Zeit der Krankheit die familiären Bande. Es ist wichtig, die Kinder von klein auf zur Solidarität mit den Kranken zu erziehen; Schwachheit und Leiden unser Lieben können eine Lebensschule sein, wenn sie vom Gebet sowie von der Fürsorge und liebevollen Nähe der Familienangehörigen begleitet werden. Nie darf das Gebet für die Kranken fehlen, ja wir müssen mehr beten, in Gemeinschaft und als Einzelne. Die Familie darf in der Prüfung der Krankheit nicht allein gelassen werden. Wir wollen dem Herrn für die Erfahrung christlicher Nähe und die konkrete Unterstützung durch die Gemeinschaft der Kirche danken, die den Familien helfen, die schwierigen Momente des Schmerzes und Leides zu meistern.
Von Herzen grüße ich die Pilger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Insbesondere heiße ich das Katholische Männerwerk aus dem Erzbistum Freiburg und die verschiedenen Schulgruppen willkommen, vor allem die blinden Schülerinnen und Schüler der Carl-Strehl-Schule in Marburg. Eure Wallfahrt zu den Gräbern der Apostel und die Begegnung mit dem Papst mögen euch im Glauben und im Einsatz für die Kirche stärken. Der Herr begleite euch stets mit seinem Segen.