(London/Damaskus) Die Frage wurde bereits gestellt und dennoch ist sie immer neu zu stellen: Was ist der „wahre Islam“? Warum ist sie neu zu stellen? Weil man sich in Europa vor der Beantwortung drückt. Von den Philippinen über Syrien bis nach Zentralafrika töten radikale Moslems Christen und zwingen die Scharia auf. Das ist „nicht der wahre Islam“, wiederholen die Meinungsführer in Europa von den Medien über die Regierungen bis zu Parteien, Vereinen und staatlichen Einrichtungen. Damit wird ohne Beweis und ohne Begründung behauptet, daß der „wahre Islam“ ein gemäßigter Islam sei. Wenn der gewalttätige, christenmordende Islam aber „nicht der wahre Islam“ ist, warum protestieren die gemäßigten Moslems nicht gegen diese Gewalt?
Wenn das „nicht der wahre Islam“ ist, warum wehrt sich der angeblich „wahre Islam“ nicht gegen diese Usurpierung einer ganzen Religion? Wird die Frage nicht gestellt und noch weniger beantwortet, weil ansonsten das ganze Gebäude vom „wahren gemäßigten Islam“ nach westlicher Sicht in sich zusammenbrechen würde? Warum? Weil es zwar gemäßigte Moslems gibt, aber keinen „gemäßigten“ Islam, weshalb er auch nicht den Anspruch erheben kann, der „wahre Islam“ zu sein.
Täglich immer neue Berichte von islamistischer Gewalt aus einem riesigen Raum
Täglich kommen immer neue Nachrichten aus den verschiedensten Teilen der islamischen Welt und ihr Inhalt scheint immer derselbe: radikale Moslems, Islamisten, Salafisten, Dschihadisten greifen die Christen an. Ein Augenzeuge, der in diesen Tagen von den taifungeschundenen Philippinen zurückgekehrt ist, berichtete, daß Hunderte von bewaffneten Islamisten auf der Insel Mindanao eintrafen und den Stadtrand von Zamboanga angriffen. Sie zogen mordend, sengend und plündernd durch die Straßen. Zurückgeblieben sind niedergebrannte Häuser, Tote und Verletzte. Dutzende von Christen wurden als Geiseln verschleppt. Nicht alle dienen als Tauschware bei Verhandlungen mit der Regierung. Viele enden auch als Sklaven. Die Tötung und Entführung von Christen erfolge zwar häufig, ein so massiver und direkter Angriff auf die Christen sei jedoch etwas Neues gewesen. Die ganze Region steht unter Schock. Die Bevölkerung ist terrorisiert. Nichts werde mehr sein, wie vorher, berichtet der Augenzeuge. Die Regierung wird die Armee schicken. Es wird zu neuen Kämpfen, Racheakten und Zerstörungen kommen. Wer kann, versucht die Gegend zu verlassen. Das Leben der Menschen und die Wirtschaft sind wie lahmgelegt.
Westen rollt Golfstaaten roten Teppich aus, obwohl sie den Islamismus finanzieren, den der Westen bekämpft
Aus den Golfstaaten fließen große Geldströme bis zu den islamischen Gruppen der Philippinen. Und es sind die radikalsten Gruppen, die am großzügigsten gefördert werden. Die Geldgeber sind dieselben reichen Herrscher, die der Westen hofiert, denen Regierungen, Banken, Investmentgesellschaften und Unternehmen in London und Paris, ebenso wie in Berlin, Bern und Wien den roten Teppich auslegen. Vor den Financiers des islamischen Terrors verneigt sich das politische und wirtschaftliche Establishment des Westens, während die Regierungen derselben Staaten gleichzeitig immer höhere Kosten und Anstrengungen zur Kontrolle, Überwachung und Bekämpfung dieses Terrors tragen müssen. Der direkte Zusammenhang wird jedoch tunlichst verschwiegen. Der Westen braucht das Erdöl und einflußreiche Wirtschaftskreise wollen nicht lukrative Geschäftspartner verlieren. Die unerwünschten Nebenwirkungen werden sozialisiert und auf die Allgemeinheit übertragen. Sie bedeuten in Europa Mehrkosten, die Gefährdung im Inneren durch eine weitgehend unkontrollierte Zuwanderung und vor allem eine immer weiter gehende Einschränkung der Bürgerrechte, die im Namen des Anti-Terrorismus erfolgt. Sie bedeutet vor allem aber auch zwischen Philippinen und Nigeria, zwischen Bosnien-Herzegowina und Kenia die Christen ganzer Länder schutzlos ihrem Schicksal zu überlassen.
Petrodollars zur Heranbildung von „Märtyrern für den Islam“
Die Gelder aus den Golfstaaten gehen an Ulema, Moscheen und Koranschulen, damit sie die jungen Moslems zum Kampf für den Dschihad erziehen und sie bereit machen, „Märtyrer des Islams“ zu werden. Auf den Philippinen werden diese Kämpfer herangebildet, um gegen einen christlichen Staat zu kämpfen. Die philippinischen Salafisten fordern einen eigenen islamischen Staat für die moslemische Minderheit. Dieses Gebiet auf Mindanao und den umliegenden kleineren Inseln sollte sich, so die Pläne der Islamisten, mit Indonesien, Malaysia und Brunei zu einem gemeinsamen islamischen Staat vereinen. Diese Nachrichten gelangen aber meist nicht in die internationalen Medien.
Nicht nur diese Nachricht nicht: Bangladesch galt wegen des Volkscharakters der Bengalen trotz seines Islams als gemäßigtes Land. Noch heute dürfen christliche Missionare und katholische Ordensschwestern in das Land einreisen. In den vergangenen Jahren entstanden jedoch zahlreiche radikale Gruppierungen, die das Land entzünden. Sie fordern vom Staat die Einführung der Scharia und legen das Land durch Massenstreiks oft tagelang lahm. Die Kundgebungen, die sie ansetzen, enden meist in willkürlicher Gewalt. Wer nicht so denkt wie die Islamisten, oder arbeiten möchte, während sie streiken, wird geschlagen, niedergestochen oder sogar getötet. Die kleinen christlichen, hinduistischen und buddhistischen Minderheiten sind großem Druck ausgesetzt. Jeden Tag werden sie verleumdet, angeklagt, verurteilt und mit Gewalt konfrontiert. Bei den bevorstehenden Parlamentswahlen wird Schlimmes erwartet.
Islamischer Kampf von Seleka bis Boko Haram in Schwarzafrika
Die Zentralafrikanische Republik gehört zu den „destabilisiertesten Staaten des Kontinents“. Grund sind die islamistischen Milizen der Seleka-Allianz, die im Frühjahr gewaltsam die Macht im Land übernommen haben. Die Moslems stellen zwar nur eine Minderheit von 15 Prozent, doch dank der islamistischen Milizen, die sich aus Nigeria, dem Tschad, Niger und dem Sudan rekrutieren, üben sie die Kontrolle aus. Die Seleka-Milizen plündern die Krankenhäuser und Krankenstationen. Viele Ärzte sind geflüchtet. Die Gesundheitsversorgung ist in manchen Teilen des Landes fast gänzlich zusammengebrochen. Ein protestantischer Pastor berichtet: „Die Christen sind die erste Zielscheibe der Islamisten: sie werden gefesselt, geschlagen und gezwungen ihren ganzen Besitz auszuhändigen, um ihr Leben zu retten. Die Seleka-Rebellen zerstören und plündern die Kirchen , sie zwingen Hunderttausende Menschen zur Flucht und töten immer wieder gezielt Nicht-Moslems.“ Vier katholische Diözesen in Zentralafrika wurden ausgeplündert. Bischof Juan Jose Aguirre von Bangassou berichtet: „Die Menschen sind überall auf der Flucht, die Zivilisten werden getötet, die jungen Mädchen und Frauen vergewaltigt. In meiner Diözese wurde alles geraubt, was zu rauben war: Geld, die heiligen Gefäße, Medikamente, medizinisches Gerät, Autos, Motorräder, sogar Kühlschränke, Fernseher und Decken. Alles, was sie nicht fortbringen konnten, haben sie zerstört, Schulen, Waisenhäuser, Krankenhäuser und Kindereinrichtungen.“ In einem Bericht der Diözese Bohong heißt es: „In Bohong wurde von den Seleka-Milizionären kein Haus und keine Hütte verschont, die Nicht-Moslems gehören. In der ganzen Stadt, außer im moslemischen Viertel, zeigt sich dasselbe Bild: zerstörte Häuser, verrußte Wände und alle Gebäude verlassen.“
Es ist bestenfalls eine Ergänzung, wenn erwähnt wird, daß andere Staaten am Übergang zwischen arabisch-berberischem Norden und Schwarzafrika praktisch von islamistischen Banden und Milizen kontrolliert werden, wie der Norden von Mali. In Nigeria sorgt Boko Haram mit ihren Angriffen auf Kirchen, christliche Einrichtungen und christliche Viertel für Angst und Schrecken. In den meisten Nordstaaten Nigerias, die moslemisch sind, gilt bereits die Scharia. Die Nicht-Moslems werden systematisch verdrängt. Allein im September 2013 wird die Zahl der von den Islamisten ermordeten Christen mit 500 angegeben.
Warum schweigt friedliche Mehrheit der Moslems zu Gewalt im Namen des Islam?
Doch im Westen verschließt man die Augen und wiederholt: „Das ist nicht der wahre Islam“. Darum erneut die Frage: Was ist dann der „wahre Islam“? Die islamischen Terroristen, die Salafisten, die Dschihadisten, sie alle berufen sich auf den Islam und handeln im Namen des Islam. Das Bild bestimmt der gewalttätige Islam. Es ist auch durchaus richtig, daß der Großteil der Moslems friedliche Menschen sind, die möglichst in Frieden leben wollen. So bestätigen es auch christliche Missionare, katholische Priester und Ordensschwestern in vielen Ländern der islamischen Welt. Vertreten sie aber deshalb auch schon den „wahren Islam“? Oder ist der „wahre Islam“ nicht vielmehr jener, der zu immer neuer Gewalt fähig ist?
Die Frage ist berechtigt und hängt mit einer anderen Frage zusammen. Warum explodieren Proteste, auch Massenproteste in der islamischen Welt immer nur im Kontext eines radikalen und potentiell gewaltbereiten Islam? Warum protestieren nicht die Millionen und Abermillionen gemäßigten Moslems für einen „gemäßigten“ Islam? Warum verurteilen sie nicht die Gewalt der Salafisten, der „Märtyrer des Islam“ und der islamischen Selbstmordattentäter? Wir wissen, daß sie es nicht tun. Sie tun es nicht in den islamischen Staaten und sie tun es auch nicht hier bei uns in Europa, wo sie alle Möglichkeiten dazu hätten. Wo sie vom demokratischen, nichtmoslemischen Staat geschützt werden, keine Scharia und keinen gesellschaftlichen Druck radikaler Moslems fürchten müssen. Heute gibt es Millionen von Moslems in Europa. Millionen sind es in Frankreich, England und Deutschland. Eine halbe Million in Österreich. Und dennoch geben sie dem „moderaten“ Islam keine Stimme. Und warum ist das so? Diese Fragen sind kein Affront und noch weniger eine Zumutung.
Quirico: Westen „will nicht verstehen, daß es einen gemäßigten Islam nicht gibt“
Stimmt es wirklich, was der Journalist Domenico Quirico im vergangenen September sagte, nachdem er aus mehrmonatiger islamistischer Geiselhaft freigekommen war? Laut Quirico ist es Europa, das „nicht verstehen will, daß es einen moderaten Islam nicht gibt, daß der Arabische Frühling vorbei ist und daß dessen neue Phase im islamistischen und dschihadistischen Projekt die Errichtung des großen islamischen Kalifats ist.“ Dabei handle es sich „um ein präzises politisches Projekt, das über Waffen, Krieger und Geld verfügt“, so der Journalist. Die katholische Kirche pflegt das Gebet, den Dialog und die Solidarität mit Hilfsbedürftigen, auch Moslems. Und das ist gut so. Dennoch sollten bestimmte Fragen gestellt und nicht verdrängt werden, Ursachenforschung betrieben werden und damit durchaus auch die Frage gestellt werden, warum bestimmte islamimmanente Kräfte jetzt und in dieser Radikalität wieder aufgeweckt wurden. Vor allem aber die Frage, warum die gemäßigten Moslems nicht auf die Straße gehen, wenn sie einen „gemäßigten“ Islam vertreten und dieser der „wahre Islam“ sein soll. Vielleicht liegt die Antwort darin, daß diese gemäßigten Moslems aus dem Grund nicht ihre Stimme gegen den gewalttätigen Islam erheben, weil sie wissen, daß die Islamisten, die Dschihadisten und Salafisten in Wirklichkeit den „wahren Islam“ vertreten oder deren Islam mindestens ebenso „wahrer Islam“ ist.
Text: Andrew Taylor
Bild: NBQ
Der Unterschied zwischen einem Dschihadisten und einem gewaltfreien Mohammedaner ist ähnlich zu sehen wie zwischen Heinrich Himmler und Kurt Georg Kiesinger. Der „Reichsführer-SS“ sowie der spätere Bundeskanzler waren beide Mitglieder und Funktionäre der NSDAP. Himmler war einer der schlimmsten Verbrecher gegen die Menschlichkeit, den die Geschichte je gesehen hat, während Kiesinger von Mitarbeitern beim Reichssicherheitshauptamt denunziert worden ist, er hemme „nachweislich die antijüdische Aktion“. Gingen die gewaltfreien Mohammedaner hin, würden ihre Position als den „wahren Islam“ verkaufen wollen, wäre das vergleichbar mit einem Versuch Kiesingers im Dritten Reich, seine Auslegung des Nationalsozialismus‘ als die „echte“ anzupreisen und die SS-Ideologie eines Himmlers zu verwerfen.
Der angebl. „gemässigte Islam“ ist ein Gedankenkonstrukt westlicher „Gutmenschen“ und geht immer einher mit der „Wegtolerierung“ des wahren christlichen Glaubens und der christlichen Kultur.
Die zutreffende Analyse aus einer islamkritischen Seite ist stets aktuell:
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„Der als „gemäßigt“ bezeichnete Islam unterscheidet sich vom „fundamentalistisch“ bezeichneten Islam (fälschlicherweise „Islamismus“ genannt) nur in der Geschwindigkeit der Realisierung seiner Ziele. Während der “gemäßigte Islam†auf Zeit setzt, wollen die „Islamisten“ die Errichtung der islamischen Weltherschaft so schnell wie möglich und mit allen Mitteln erreichen. Diese Mittel sind im Koran explizit genannt: Ermordung von Kritikern des Islam – Täuschung der „Ungläubigen“ über die wahren Ziele des Islam (Taqiyya) – Kampf gegen und Vernichtung aller „Ungläubigenâ€.
Den gemäßigten Islam gibt es daher nur in den Köpfen unwissender Muslime und ahnungsloser Westler. In Wirklichkeit ist der „gemäßigte“ Islam jedoch eine historische und theologische Schimäre. Denn sowohl moderate als auch radikale Imame und Muslime beziehen sich in ihrem Tun auf den Koran. Aus dem zuvor gesagten ergibt sich daher der zwingende Schluss, dass – je besser ein Muslim den Koran einschließlich des Abrogationsprinzips kennt und je gläubiger er ist – desto eher wird er zum Terror gegen „Ungläubige“ neigen.“
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Leider scheint diese Erkenntnis (noch) nicht im Vatican angekommen zu sein. Vergangenen Dienstag hat Kardinal Tauran anl. einer Buchvorstellung über den sog. „interreligiösen Dialog“ folgenden befremdlichen Satz von sich gegeben; man beachte besonders den letzten Satz; eine offenbar „neue Lehre“ im Verbund der „Weltreligion“ ?!
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„Denn der interreligiöse Dialog spielt sich nicht hier im Vatikan ab, sondern in den Ortskirchen. Sehr wichtig sind auch große Begegnungen wie die Friedenstreffen von Assisi. Mittlerweile haben wir regelmäßigen Kontakt mit verschiedenen Dioalogeinrichtungen in Libyen, Ägypten und bald, wie ich hoffe, im Irak.
Das alles schafft ein neues Klima, und ich denke, dass alle Gläubigen zusammenstehen müssen, um zunächst ihren eigenen Glauben zu leben – und in der Folge zu verstehen und zu respektieren, dass jemand, der anderes glaubt als ich, nicht notwendigerweise ein Feind ist, sondern ein Partner, ein Pilger zur Wahrheit so wie ich selbst.“
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Es gibt keinen „Islamismus“. Ebenso wenig, wie es einen „Christiamismus“ gibt. Es gibt aber den Islam mit seinem Koran. Und dieser Koran ist im Wortlaut zu befolgen, weil angeblich „Allahs Wort“.
„Warum schweigt die.…?“ Ganz einfach: Diese Mehrheit müßte/würde damit den Koran verleugnen. Da ist die (erlaubte/ bzw. verpflichtende) Lüge weit ungefährlicher und Islam-konform: „Das (der Islamismus) hat nichts mit dem Islam zu tun“.
Der türkische Erduan hat genau dies als Blödsinn klargestellt.
Der Koran ist das angebliche Wort des vermeintlichen Allah. Ich kann mir auf diese Religion keinen reim machen. Ich fürchte, dass Diaologe auch nicht weiter führen, zumal der Islam in zig Schulen sich splittert.
eine mittlere Überschrift hat einen Fehler. Es muss nicht heißen:
“Westen rollt Golfstaaten roten Teppich aus, obwohl sie den Islamismus finanzieren, den der Westen bekämpft“
sondern:
“Westen rollt Golfstaaten roten Teppich aus, obwohl sie den Islamismus finanzieren, der den Westen bekämpft“
BITTE AUF DIESEN UNTERSCHIED ACHTEN
Da können wir doch froh sein, solche Volksvertreter gewählt zu haben, die von Moscheeeinweiung zu Moscheeeinweiung rennen und jubelnd deren kulturelle Bereicherung unserere daniederliegenden Kultur und Tradition bejubeln.
In allen islamischen Ländern ohne Ausnahme hätten solche Politiker den islamischen Mob nicht lange überlebt. Begründet darf ich aber meinen, dass Feiglinge sich auch dort angepasst, dem Zeitgeist unterworfen schariakonform berhalten hätten.