(Rio de Janeiro) Das Modell der Bühne für die Abschlußmesse von Papst Franziskus beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro wurde bekanntgemacht. Rorate Caeli spricht von einer Landschaft des Planeten Krypton, von dem Science-Fiction-Figur Superman stammt. Liturgie und Bühnendesign scheinen nicht leicht zusammenzugehen. Der Grund mag in der fehlenden liturgischen Sensibilität zu suchen sein oder auch in zweifelhaften Anweisungen von zuständigen Liturgiebeauftragen.
Daß es anders auch geht, bewies der damalige Patriarch von Venedig und heutige Erzbischof von Mailand Angelo Kardinal Scola beim Besuch von Papst Benedikt XVI. in Mestre bei Venedig 2011.
Die sogenannte „Papstbühne“ war der Apsis einer Basilika nachempfunden, die mit gigantischen Nachdrucken von Mosaiken Venedigs im byzantinischen Stil ausgestaltet waren wie der Markusdom. Der Altar wurde von einem Ziborium überdacht, dessen Säulen das riesige Presbyterium strukturierten. Dazu ein „großartiger, schlichter Ambon“, der sichtbar an jenen des Markusdoms erinnerte.
Es fehlte jedes ikonoklastische Weiß kahler Leere. Oder schlimmer noch, die Bühne eines Rockkonzertes, einer politischen Kundgebung oder einer Science-Fiction-Landschaft. Der päpstliche Zeremonienmeister Msgr. Guido Marini schuf mit den Zeremoniären des Patriarchen von Venedig eine virtuelle Kathedrale im Freien, die einer Papstmesse würdig ist.
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Text: Giuseppe Nardi
Bild: Rorate Caeli
Die Zweite Vatikanische Revolution frisst ihre Kinder. Wenn das so weiter geht, kann das Ende nicht mehr fern sein.
Ja, so sieht es aus.
Für den Kunst und Kulturliebhaber und Armutsfanatiker Franziskus dürfte dieser Aufbau noch zu POMPASTISCH sein. Ich kann Tobias Germer nur zustimmen. Die Zweite Vatikanische Revolution frißt ihre Kinder. Armer Msgr. Marini!! Das Ende… ja wie lange noch … wir werdens erleben …
Ab in die Orthodoxie!
Was, Superman – das ist eine Generation weiter, das ist eine Star Wars-Szenerie, ein Jedi-Ritter-Treffen könnte hier stattfinden. Bloß das Kreuz ist ein bisschen seltsam, das versteht keiner, was das bedeuten soll.…
Und mit Verlaub, es hat auch was von der funktional-protzigen Aura der Thingstätte, die die Nazis auf den Heiligenberg bei Heidelberg gebaut haben http://home.fotocommunity.de/ralphkass/index.php?id=1586589&d=22374015 oder auch http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Heiligenberg-Thingst%C3%A4tte.jpg
Man kann die Problematik durchaus vergleichen: der Heiligenberg in HD ist eigentlich ein St. Michaelsberg, auf dem neben einem kleinen St. Stefans-Kloster auch ein großes St. Michaelskloster war, dessen eindrucksvolle Reste man gleich hinter der Thingstätte besuchen kann. Jedes Jahr zur Walpurgisnacht findet auf der Thingstätte eine riesige Party statt, zu der ausganz Deutschland, wahrscheinlich aber auch aus anderen Ländern schwarzgekleidete Zelebranten kommen. manche feiern und saufen bloß auf dem Berg, andere spielen Gitarre und trommeln und wieder andere sind Satanisten und tun dort sonst was.…
Es tut mir leid, das sagen zu müssen – aber an all das erinnert mich das Bild von der Papstbühne. Der Heiligenberg in HD mit seiner Geschichte und Gegenwart ist eine Art Gleichnis für die Kirche.
Wird Seine Heiligkeit inmitten dieses geschmacklosen Prunks die Heilige Messe feiern? Ich glaube nicht, schließlich ist er doch der Papst der Armen und Verkünder der neuen Schlichtheit. Für solche Karnevaliaden wird er sich nicht hergeben. Oder etwa doch?