Gibt es eine existenzielle Krise in der Piusbruderschaft, oder sind es eher persönliche Krisen von ein paar Personen?


Lie­ber N.,

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da bin ich aber ganz schön ent­täuscht von Dir.

a) Hast Du schon mit Pater Schmid­ber­ger per­sön­lich gesprochen?

b) Ver­suchst Du nicht lie­ber erst­mal „Druck auf­zu­bau­en“, um aus einer bes­se­ren Posi­ti­on her­aus gegen ihn argu­men­tie­ren zu können?

c) Bist Du auch in der Ver­ant­wor­tung gegen­über den Schwe­stern oder war­um machst Du das? Möch­test Du die Prie­ster­bru­der­schaft vor dem Unter­gang ret­ten? Nett von Dir. Der hl. Fran­zis­kus hat irgend­wie anders ange­fan­gen, die Kir­che zu ret­ten (Ent­schul­di­ge den Ver­gleich – wir sind Kir­che, aber natür­lich nicht die Gan­ze, gemäß extra Pius nulla salus.)

d) Die abso­lu­te Här­te aber fin­de ich Dei­nen neu­en Standpunkt.

Denn Du hast Dich in den letz­ten Jah­ren vehe­ment mit mir (im net­ten Ton) gestrit­ten, wenn es um Char­tres ging. Du woll­test immer nur bei der moder­ni­sti­schen St.Petrus-Wanderschaft mit­ge­hen, die sogar die neue Mes­se liest, geschwei­ge sie denn kri­ti­siert? Die­sen Libe­ra­lis­mus dort hast Du noch nie mit einer öffent­li­chen Kam­pa­gne bear­bei­tet (https://​de​.glo​ria​.tv/​?​m​e​d​i​a​=​7​7​859). Man ach­te auf die Musik, die libe­ral ist. Bis­her hat­te ich kei­ne Chan­ce, Dich für unse­re Wall­fahrt zu bewe­gen. [1]Der Autor meint die Wall­fahrt Char­tres nach Paris

Jetzt aber wirst Du auf ein­mal eif­rig und „besorg­ter“ Kämp­fer für die Rein­heit der Leh­re? Das ich nicht lache.

e) Zitat „Auch wei­te­re Punk­te der Libe­ra­li­sie­rung las­sen sich leicht bele­gen.“ Dein neu­er Stand­punkt erin­nert mich an Pro­fes­sor Sie­bel oder Bischof Wil­liam­son. Da ist auch immer irgend­ein Satz irgend­wo gefal­len, und da noch einer, und der auch. Bla­bla­bla­bla. Und Du willst uns da mit rein­zie­hen? Wir sol­len hier hoch­theo­lo­gisch mit­wir­ken und rumsuchen?

War­um hast Du eigent­lich nicht Theo­lo­gie stu­diert? Da könn­test Du viel­mehr bewir­ken, als jetzt her­um­han­tie­ren mit Aus­sa­gen, neben Dei­ner Arbeits­stel­le im .… [2]Stel­le und Ort von der Redak­ti­on ent­fernt. Ich jeden­falls hab kei­ne Zeit dazu. Kom­me kaum hin­ter­her mit mei­nen Haus­auf­ga­ben, dem täg­li­chen Rosen­kranz und der Lesung der hl. Schrift.

Jetzt soll ich noch die ver­schie­de­nen Sand­kör­ner zusam­men­su­chen um das Offen­sicht­li­che*** an der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X zu hin­ter­fra­gen? Das kann nicht Dein Ernst sein.

Denn: ***Wir sind die Ein­zi­ge im Ver­gleich zu den neu­erstan­de­nen Bru­der­schaf­ten, die eisern an der hl. Mes­se aller Zei­ten fest­hält. Nur die­ser allein hat es der ehe­ma­li­ge Papst Bene­dikt XVI zu ver­dan­ken, daß er sie wie­der her­vor­zie­hen konn­te und kann. Hier in .…. [3]Ort von der Redak­ti­on ent­fernt geht ein Pfar­rer (45J, mitt­ler­wei­le Dekan) regel­mä­ßig nach Zaitz­kofen, um zu ler­nen, sei es Spi­ri­tua­li­tät, sei es Lit­ur­gie. Und ein Pasto­ral-Pro­fes­sor aus Mün­chen (auch um die 40) hat in einer Pre­digt öffent­lich in sei­ner Gemein­de gesagt, daß er erstaunt ist über den ganz ande­ren Eifer bei St.Pius-Gläubigen im Ver­gleich zum NOM-Volk-Got­tes. Habe ihm gesagt, daß wenn wir in den NOM gehen wür­den, wären wir genauso.

f) Noch ganz kurz das Wich­tig­ste, denn ich komm grad von der Arbeit und muß noch Abend­essen, Rosen­kranz und hl. Schriftlesung.

Mei­ne Mei­nung: Mühl­hi­asl sagt, das eine Zeit kommt, wo die ein­fa­chen Leut poli­ti­sie­ren und über­all mit­mi­schen. Jeder hat einen wich­ti­gen Kopf, und kei­ner tut, was er von Gott als sei­ne (!) Auf­ga­be bekom­men hat. Das ist für mich sehr wich­tig. Frü­her hat man näm­lich ein­fach für die Obe­ren gebe­tet. Viel gebe­tet. Damit Gott ihnen auf die Fin­ger schaut und gege­ben­falls eingreift.

Was hat Maria in Fati­ma gesagt: „So vie­le See­len gehen ver­lo­ren, weil nie­mand für sie opfert und betet.“ Das ist die Hauptsache.

Auch ich strei­te (im net­ten Sinn) mich mit dem Pro­fes­sor wegen der Hand­kom­mu­ni­on. Aber ich wür­de kei­nen öffent­li­chen Druck gegen ihn auf­bau­en, son­dern dann käme Plan B: auf­op­fern und beten. Ist auch viel effek­ti­ver. So hat es sogar der hl. Pfar­rer von Ars gemacht. Zuerst mit den Leu­ten gere­det, und als das nichts genützt hat, sich gegei­ßelt, nur Kar­tof­feln geges­sen, nachts gebe­tet. Dann hat­te er Riesenerfolg.

Geh hin und tu dasselbe.

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1 Der Autor meint die Wall­fahrt Char­tres nach Paris
2 Stel­le und Ort von der Redak­ti­on entfernt
3 Ort von der Redak­ti­on entfernt
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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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