(Kathmandu) Die Christen im Himalayastaat Nepal beanstanden die von der Regierung veröffentlichte Religionsstatistik. Laut den vor wenigen Tagen veröffentlichten Ergebnissen der amtlichen Volkszählung von 2011 gibt es im hinduistischen Bergland, das bis 2008 ein Königreich war, 300.000 Christen. Das entspricht 1,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Der Dachverband der Christen Nepals (Federation of National Christians-Nepal, FNCN) beanstandet diese Angaben, wie die Nachrichtenagentur Fides berichtet. Laut FNCN leben mehr als 2,5 Millionen Christen in dem Hochgebirgsland. Jeder zehnte Nepalese sei getauft.
Das Zentrale Statistikamt habe „willkürlich die Zahl der Christen nach unten korrigiert, denn 300.000 Christen leben allein im Tal von Kathmandu“, so C.B. Gahatraj, der Generalsekretär der FNCN. Der Dachverband sei jederzeit bereit, der Regierung die Belege für die mehr als acht Mal so hohe Zahl an Christen zu liefern, wie sie das Statistikamt behauptet.
Der Dachverband forderte die Regierung auf, die Zahlen zu korrigieren. Gleichzeitig forderte er das im vergangenen Mai zwischen Regierung und christlichen Gemeinschaften vereinbarte Sechs-Punkte-Abkommen umzusetzen.
Bikash Bista, der stellvertretende Direktor des staatlichen Statistikamtes erklärte, daß die Bürger auf dem Volkszählungsfragebogen ihre Religionszugehörigkeit einzutragen hatten. Wenn diese Möglichkeit von vielen nicht genützt worden sei, sei dies nicht Schuld der Behörde. Die veröffentlichen Zahlen seien das Ergebnis der eingelangten Angaben, so Bista.
Text: Radio Vatikan/Giuseppe Nardi
Bild: Radio Vatikan