Neo-Kardinal Patriarch Al Rahi zelebriert im Petersdom im maronitischen Ritus – 13 Millionen Christen im Nahen Osten

(Vati­kan) Der 77. Patri­arch der mit Rom unier­ten maro­ni­tisch-katho­li­schen Kir­che, Mar Becha­ra Bou­tros Kar­di­nal Al Rahi, zele­brier­te am 26. Novem­ber im Peters­dom das erste fei­er­li­che Hoch­amt nach sei­ner Erhe­bung in den Kar­di­nals­stand. Es war ein Dank­got­tes­dienst im maro­ni­ti­schen Ritus für die zwei Tage zuvor erfolg­te Aus­zeich­nung, die ihm durch Papst Bene­dikt XVI. zuteil wur­de. Der Kar­di­nal sprach in sei­ner Pre­digt, daß er sei­ne „Ver­ant­wor­tung“ für die 1,6 Mil­lio­nen Maro­ni­ten im Liba­non, aber auch für die 13 Mil­lio­nen Chri­sten in der ara­bi­schen Welt des Nahen Ostens sieht. Der maro­ni­ti­sche Patri­arch ist der­zeit der ein­zi­ge Ver­tre­ter des Nahen Ostens im Kar­di­nals­kol­le­gi­um. Kar­di­nal Al Rahi beton­te sei­ne Ent­schlos­sen­heit, den „mos­le­misch-christ­li­chen Dia­log im Nahen Osten“ vor­an­brin­gen zu wollen.

„Verantwortung für 13 Millionen Christen in der arabischen Welt“

Drei der sechs am 24. Novem­ber kre­ierten neu­en Kar­di­nä­le kom­men aus Län­dern mit einem star­ken mos­le­mi­schen Bevöl­ke­rungs­an­teil. „Wir Chri­sten des Nahen Ostens haben eine unge­bro­che­ne Tra­di­ti­on, die direkt bis auf unse­ren Herrn Jesus Chri­stus zurück­reicht. Eine rei­che Fül­le, die unser Bei­trag für die Welt­kir­che ist. Wir sind auch reich an wech­sel­vol­ler Erfah­rung in der Koexi­stenz mit den Mos­lems“, so der Patriarch.

Sechs Neokardinäle stammen aus Ländern mit starkem Moslemanteil

Kar­di­nal Al Rahi sieht in sei­ner Kar­di­nals­er­he­bung den Wunsch des Pap­stes, „der Neue­van­ge­li­sie­rung im Nahen Osten einen neu­en Antrieb zu ver­lei­hen“. Der Nahe Osten sei, wie Bene­dikt XVI. bei sei­ner Liba­non-Rei­se betont habe, „ein von Gott aus­er­wähl­tes Land, weil auf die­sem Boden sich das gan­ze Heils­my­ste­ri­um offen­bart hat“. Das sei ein kost­ba­rer Schatz, den die Chri­sten des Nahen Ostens zu bewah­ren haben, aber auch ein Auf­trag, die­sen Schatz leben­dig und sicht­bar zu machen und mit den ande­ren zu teilen.

Der Nahe Osten habe das Kreuz gese­hen, aber auch die Auf­er­ste­hung, Pfing­sten und das Ent­ste­hen der Kir­che, so der Kar­di­nal. Papst Bene­dikt XVI. habe im Liba­non gesagt, daß dies „ein Land des Frie­dens, nicht ein Land des Krie­ges und der Kon­flik­te“ sein solle.

Naher Osten „ein Land des Friedens, nicht des Krieges“

Rund 1500 Maro­ni­ten und ande­re ara­bi­sche Chri­sten hat­ten sich zur vom maro­ni­ti­schen Patri­ar­chen und Neo-Kar­di­nal zele­brier­ten Hei­li­gen Mes­se im Peters­dom eingefunden.

Text: Vati­can Insider/​Giuseppe Nardi
Bild: Maro­ni­te Blogger

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