(New York) Am 6. November wählen die USA den nächsten Präsidenten, ein neues Repräsentantenhaus und ein Drittel der Senatoren. Das sind aber längst nicht alle Wahlgänge jenes Tages. Neben zahlreichen weiteren Ämtern, die in vielen Bundesstaaten und Städten durch Wahl zu besetzen sind, stehen auch eine Vielzahl von Volksabstimmungen auf der Tagesordnung.
Zur Erinnerung eine kleine Rückblende: In den USA kaufte sich die über enorme Geldmittel verfügende LGBT-Lobby im Bundesstaat New York die Homo-„Ehe“. Vier republikanische Senatoren des Ostküstenstaates erhielten jeweils mehrere Hundertausend Dollars von Vereinigungen, Wall Street-Geschäftsleuten und Hollywood-Filmschauspielern, damit sie eine homosexuellenfreundliche Gesetzgebung im Parlament unterstützten. Die Geldzuwendungen erfolgten legal und wurden ordnungsgemäß versteuert. Sie waren jedoch ausschlaggebend für die Parlamentsabstimmung im Juni 2011, mit der im Staat die Homo-„Ehe“ eingeführt wurde. Durch die vier zuwendungsoffenen Senatoren endete die Abstimmung mit 33 zu 29 Stimmen wunschgemäß für die LGBT-Lobby. Die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Beziehungen mit der Ehe war besonders vom demokratischen Gouverneur Andrew Como gewünscht, aber bis dahin von der republikanischen Opposition verhindert worden.
Die vier republikanischen „Abweichler“ fielen zwar bei ihrer Partei in Ungnade, hörten jedoch ihre Privatkassen klingeln. Senator Roy McDonald kassierte von der Homo-Lobby in sechs Monaten 447.000 Dollar. Das entsprach dem 27fachen seiner Sponsorenzuwendungen des Vorjahres. Die anderen drei Senatoren erhielten ebenfalls jeweils mehr als 400.000 Dollar. Einer der vier zog sich inzwischen unter dem Druck seiner aufgebrachten Wählerschaft aus dem politischen Leben zurück. Die politische Zukunft der anderen drei ist noch offen. Einer möchte es noch einmal versuchen, zwei warten ab. In der Republikanischen Partei des Bundesstaates New York gibt es starke Bestrebungen, der politischen Karriere aller vier Senatoren ein Ende zu bereiten.
Inzwischen kann die LGBT-Lobby jedoch auch auf das Geld des Milliardärs und parteilosen Bürgermeisters von New York, Mike Bloomberg zählen. Der Liberale Bloomberg gehörte seinen Überzeugungen entsprechend der Demokratischen Partei an. 2001 wechselte er zu den Republikanern. Eine Verbindung, die sich nur aufgrund des von beiden Seiten erhofften Nutzen erklärte: Bloomberg wollte Bürgermeister von New York werden, hatte jedoch Schwierigkeiten, sich in seiner Partei durchzusetzen. Die Republikaner konnten sich nur durch ihn Chancen ausrechnen, eine tendenziell linksliberale Wählerschaft zu gewinnen. Die ungleiche Verbindung zerbrach mit dem Aufstieg Obamas zum US-Präsidenten. Bloomberg verließ die Republikanische Partei und regiert seither als Parteiloser die Stadt.
Er gab öffentlich bekannt, mit seinem Geld die Kandidaten aller Parteien unterstützen, dich sich verpflichten, einmal gewählt, die Forderungen der Homo-Lobby zu fördern. Geldflüsse von Bloomberg gehen derzeit vor allem in den nahegelegenen Ostküstenstaat Maryland, um dort die Legalisierung der Homo-„Ehe“ zu befördern. Parallel zu den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in den USA, sind die Bürger aufgerufen, in den vier Bundesstaaten Maryland, Washington, Minnesota und Maine auch über die Homo-„Ehe“ abzustimmen.
In den bisher in 32 US-Bundesstaaten durchgeführten Volksabstimmungen wurde jede Form der Gleichstellung homosexueller Beziehungen mit der Ehe zwischen Mann und Frau verworfen. Die Homo-Lobby gab bekannt, in den letzten Wochen vor den Abstimmungen mit 25 Millionen Dollar für die Legalisierung der Homo-„Ehe“ zu werben. Die Verteidiger und Förderer von Ehe und Familie versuchen, mit 12 Millionen Dollar dieser Propagandaflut entgegenzutreten. Zu ihnen gehören vor allem die katholischen Bruderschaften der Knigths of Columbus, die 1881 vom katholischen Priester Michael McGivney gegründet wurden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: UCCR