(Vatikan) Zwei neue Bischofsernennungen, zwei neue der Tradition verbundene Bischöfe. Am Freitag, den 27. Juli ernannte Papst Benedikt XVI. Msgr. Salvatore Joseph Cordileone zum neuen Erzbischof von San Francisco in Kalifornien. Am Samstag, den 28. Juli Pater Edoardo Aldo Cerrato CO zum neuen Bischof von Ivrea in Piemont. Beide neuen Oberhirten zelebrieren die Heilige Messe auch in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus.
Erzbistum San Francisco in Kalifornien (USA)
Msgr. Cordileone, der Familienname bedeutet Löwenherz, wurde 1956 in San Diego in Kalifornien geboren. Seine Studien begann er dort und schloß sie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ab. 1989 wurde er in der Ewigen Stadt in Kirchenrecht promoviert. 1982 für die Diözese San Diego zum Priester geweiht, war Msgr. Cordileone zunächst mehrere Jahre in der Pfarrseelsorge tätig, dann Sekretär seines Bischofs und wurde 1995 an die Apostolische Signatur nach Rom berufen.
2002 kehrte er in die USA zurück, als er von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Natchez und Weihbischof von San Diego ernannt worden war. 2009 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Bischof der Diözese Oackland in Kalifornien. In der amerikanischen Bischofskonferenz ist er Vorsitzender des Komitees zur Förderung und Verteidigung der Ehe und Mitglied des Komitees für Kirchenrechtsfragen.
Das Pontifikale Hochamt im Alten Ritus, das der neue Erzbischof von San Francisco am 20. September 2009 in Oackland zum 20. Gründungstag der dortigen traditionsverbundenen Gemeinde von St. Margaret Mary zelebrierte, wurde als Video im Internet veröffentlicht. Die Pfarrei wird seit 2005 vom Institut Christus König und Hoherpriester betreut.
Bistum Ivrea in Piemont (Italian)
Msgr. Cerrato wurde 1949 in Asti in Piemont geboren. Nach seinen Gymnasialstudien trat er in das Oratorium des hl. Philipp Neri ein. 1975 zum Priester geweiht und in der Diözese Biella inkardiniert, wie es der Tradition der Oratorianer entspricht, die eine Gemeinschaft von Diözesanpriestern sind, wurde er an der Universität Turin in Altphilologie promoviert. 20 Jahre unterrichtete er Latein und Italienische Literatur an den Gymnasien und zehn Jahre Patrologie am diözesanen Priesterseminar.
Von 1984 bis 2005 war er Vorsteher des Oratoriums von Biella. Seelsorglich war er in der von den Oratorianern betreuten Pfarrei San Filippo tätig, an der er zahlreiche Exerzitien und geistliche Einkehrtage hielt.
Von der Konföderation der Oratorianerkongregationen (weltweit 84) wurde er 1994 für sechs Jahre zum Generalprokurator gewählt, was bei den Oratorianern dem Amt eines Generaloberen entspricht, und zwei Mal in diesem Amt bestätigt. Während seiner Amtszeit erlebten die Oratorianer in verschiedenen Ländern Neugründungen und ein beachtliches Wachstum. Er förderte dabei die Pflege der klassischen Form des Römischen Ritus durch die Oratorien.
Msgr. Cerrato ist der Gründer der Zeitschrift für oratorianische Studien Annales Oratorii, die er seither leitete. Neben mehreren Büchern verfaßte Pater Cerrato mehrfach Aufsätze im Osservatore Romano über Persönlichkeiten und die Spiritualität der Oratorianer.
Während seiner Amtszeit als Generalprokurator erlebte die Gemeinschaft die Seligsprechung der Oratorianer Pater José Vaz (1995) durch Papst Johannes Paul II. und Henry Kardinal Newman (2007) durch Papst Benedikt XVI. sowie im Jahr 2001 die Heiligsprechung von Luigi Scrosoppi.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Messa in Latino