Kommunistisches Nordkorea ehrt Kim Jong-suk, die christliche Frau, Mutter und Großmutter der Diktatoren

(Seo­ul) Die kom­mu­ni­sti­sche Dik­ta­tur Nord­ko­re­as star­te­te mit einer neu­en Pro­pa­gan­da­kam­pa­gne. Eine neue Hel­din soll in das sozia­li­sti­sche Staats­pan­the­on auf­ge­nom­men wer­den. Es han­delt sich um Kim Jong-suk, die Mut­ter des „lie­ben Füh­rers“ Kim Jong-il, wie er im Per­so­nen­kult des Regimes genannt wird und Ehe­frau des „ewi­gen Prä­si­den­ten“ Kim Il-sung. Laut meh­re­ren Quel­len ent­stamm­te die 1949 ver­stor­be­ne Frau einer der älte­sten christ­li­chen Fami­li­en Kore­as. Ihre Ehe mit Il-sung soll von den Eltern der bei­den ver­ein­bart wor­den sein. Auch die Eltern Kim Il-sungs waren Chri­sten. Bei­de Fami­li­en sol­len in der christ­li­chen Gemein­schaft Pjöng­jangs bekannt gewe­sen sein. Bei­de, sowohl Kim Jong-suk als auch Kim Il-sung wur­den Mit­glie­der der Kom­mu­ni­sti­schen Par­tei, schlos­sen sich der Par­ti­sa­nen­be­we­gung an und ver­leug­ne­ten ihren Glau­ben. Die  Ver­hei­ßung des künf­ti­gen, jen­sei­ti­gen Para­die­ses wur­de durch die Ver­lockung eines irdi­schen Para­die­ses durch das „Heils­ver­spre­chen“ des Kom­mu­nis­mus abge­löst. Ent­stan­den ist dar­aus eine Dik­ta­tur des rea­len Sozia­lis­mus sta­li­ni­sti­scher Prä­gung, die in der drit­ten Gene­ra­ti­on Korea in zwei Tei­le spal­tet und das nörd­li­che Korea in eine (fast) chri­sten­freie Mili­tär­ka­ser­ne ver­wan­delt hat, wo Nicht-Uni­form­trä­ger zum Teil in bit­ter­ster Armut leben und Hun­ger leiden.

In den ver­gan­ge­nen Tagen ver­öf­fent­lich­te die staat­li­che Pres­se­agen­tur eine Rei­he von Son­der­be­rich­ten über die Ehe­frau des „Vaters des Vater­lan­des“ und Groß­mutter des der­zei­ti­gen Macht­ha­bers in Nord­ko­rea. Laut den offi­zi­el­len Agen­tur­be­rich­ten „war sie für ihre Füh­rungs­qua­li­tä­ten und ihren revo­lu­tio­nä­ren Geist bekannt, die es ihr erlaubt haben, unse­rem gro­ßen Füh­rer das Leben zu schen­ken“. West­li­che Geheim­dien­ste sehen in der Kam­pa­gne eine Hilfs­ak­ti­on zur Stär­kung der Posi­ti­on des jun­gen Kim Jong-un, des Dritt­ge­bo­re­nen und Erben von Jong-il, und zur Sta­bi­li­sie­rung sei­ner Macht.

Gleich­zei­tig ist die drit­te Ehe­frau des „lie­ben Füh­rers“ Jong-il und Mut­ter von Jong-un, Ko Yong-hui, aus der offi­zi­el­len Fami­li­en­ge­schich­te von Nord­ko­re­as Dik­ta­to­ren ver­schwun­den.  Yong-hui, ver­stor­ben 2004, war japa­ni­scher Abstam­mung und daher „unrein“ laut den ras­si­sti­schen Stan­dards des Regimes.

Die christ­li­che Her­kunft von Kim Jong-suk wie Kim Il-sung bil­de­te offen­sicht­lich eine ent­schei­den­de Grund­la­ge für ihren Bil­dungs­stand, ver­hin­der­te aber nicht, daß sie sich in ihrer per­sön­li­chen Ent­schei­dung einer zur dama­li­gen Zeit ver­locken­den Ideo­lo­gie wie dem Kom­mu­nis­mus anschlos­sen, der ihren Frei­heits­kampf gegen die japa­ni­sche Besat­zungs­macht durch die nahe Sowjet­uni­on unterstützte.

Text:Asianews/Giuseppe Nar­di
Bild:Asianews

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