(Bergamo) Im sogenannten Sozialzentrum Paci’Paciana der linksextremen Szene der norditalienischen Stadt Bergamo wurde eine „provokatorische“ Krippe aufgerichtet. In ihr fehlt Maria, dafür stehen zwei „Josef“ an der Krippe. Die beiden Homosexuellen freuen sich über das Kind in der Krippe, das offensichtlich – mangels biologischer Fortpflanzungsvoraussetzungen – der Storch vom Himmel fallen ließ.
Zur blasphemischen Krippe lieferten die Linksextremisten auch eine Begründung: Die „Heilige Familie“ ist eine „eingetragene Lebenspartnerschaft“, die „künstliche Befruchtung mit Leihmutter genützt“ hat. Zudem folgte ein Klagekatalog über eine angebliche „Diskriminierung“ von Homosexuellen. Von ins Alter gekommenen Verfechtern des „zivilen Ungehorsams“, „Verteidigern und Rächern der Schwachen und Unterdrückten“, Trotzkisten, Maoisten, Chavisten, Antagonisten, und im Etikettenwechsel Meister, neuerdings auch „Indignados“, die mit Vorliebe als Schlägertrupps Jagd auf Andersdenkende machen, darf man sich wahrscheinlich nicht mehr erwarten.
Ihnen erklären zu wollen, daß Maria und Josef regulär verheiratet waren, nachdem sie nach jüdischem Gesetz in der Synagoge geheiratet hatten, dürfte vergebene Liebesmüh sein. Aber warum sich um die historische Wahrheit scheren, wenn die eigene Phantasie so blühend ist und vor allem den „ewig Zorningen“ im „Kampf gegen das System“ so entgegenkommt?
Die Linksbewegten, die neben Ochs und Esel Krippenfiguren-„Zwillinge“ aus Plastik stellen (Josef + Josef), alles streng männlich, warfen die einzige Frau aus der Krippe. Das kommt einem groben Verstoß eines anderen fortschrittlichen Lieblingsthemas gleich: Der Feminismus wurden von den Autonomen mit Füßen getreten. Allerdings muß hinzugefügt werden, daß im Schlägermilieu der linksextremen Szene Frauen nie sonderlich viel gezählt haben. Joschka Fischer dürfte Näheres darüber wissen. Entsprechend ist die „alternative“ Krippe des Linksextremismus Ausdruck männlichen Herrschafts- und Machtdenkens: schwule Josefs, Hirten, die Drei Könige, der Knabe in der Krippe, Ochs und Esel. Ob sich da nicht auch noch eine geheime pädophile Botschaft dahinter verbirgt? Ob Daniel Cohn-Bendit dazu eine Interpretationshilfe zu liefern wüßte?
Als einzig Weibliches an der Krippe bleibt nur das Geschlecht des Wortes „Krippe“. Der Topf aus dem man ißt, der ist allerdings auch der linksextremen Szene „heilig“. Wahrscheinlich sogar das einzige, was ihr wirklich heilig ist. Schließlich läßt man sich durch linksfreundliche Stadtverwaltung und Landesregierungen gerne ein bißchen durchfüttern, wie man sich seinerzeit – wie kurz ist doch das Gedächtnis – durch „Segnungen“ aus den östlichen Arbeiter- und Bauernparadiesen, vor allem weiland der verblichenen DDR im Gegenzug für den „antiimperialistischen Kampf“ und andere Wühl- und Zersetzungsarbeit miternähren ließ.
Was das Kind in der Krippe anbelangt, das sich auch im linken „Sozialzentrum“ findet, den menschgewordenen Gott in Kindesgestalt, zeigt sich, daß auch die Linksextremisten nicht an Ihm vorbeikönnen: Man liebt das Jesuskind oder man haßt es. Entziehen kann sich Ihm niemand. Für die Menschen, die guten Willens sind, ist Seine Anwesenheit eine innere Ruhe schenkende Sicherheit. Für alle anderen wird sie zur Zwangsvorstellung. Wie Er es bereits wußte und voraussagte.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: BQ