Fatwa verbietet, den Geburtstag zu feiern


(Neu Delhi) Die bekann­te­ste Koran­schu­le Indi­ens, eine der bedeu­tend­sten der Welt, ver­ur­teil­te das Fei­ern des Geburts­ta­ges. Es hand­le sich um eine „Tra­di­ti­on des Westens“, die der Scha­ria wider­spre­che. Die Islam­schu­le Dar­ul Uloom Deo­band im indi­schen Bun­des­staat Uttar Pra­desch ver­ur­teil­te mit einer Fat­wa den Geburts­tag zu fei­ern und rief damit eine ent­spre­chen­de isla­mi­sche Vor­schrift in Erinnerung.

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Die Koran­schu­le gilt als wich­tig­ster Bezugs­punkt der indi­schen Mos­lems. Die Fat­wa bekräf­tigt, daß der Islam den Mos­lems ver­bie­tet, Tra­di­tio­nen des Westens zu übernehmen.

Die Fat­wa wur­de auf die Fra­ge eines Stu­den­ten erlas­sen. Die­ser hat­te gefragt, ob der Geburts­tags von Syed Ahmed Khan, des Grün­ders der isla­mi­schen Uni­ver­si­tät von Ali­garh began­gen wer­den kön­ne. Die zustän­di­ge Fat­wa-Abtei­lung der Koran­schu­le ant­wor­te­te mit einer Fat­wa und erklär­te, daß das Fei­ern eines Geburts­ta­ges gegen das isla­mi­sche Gesetz, die Scha­ria verstoße.

Mau­la­na Abul Kasim Nau­ma­ni, der Vize-Kanz­ler von Dar­ul Uloom Deo­band gab die Fat­wa bekannt. Nau­ma­ni teil­te zudem mit, daß die Koran­schu­le nicht ein­mal das Geburts­fest des Pro­phe­ten Moham­med feiert.

Die Deo­band haben als Schu­le und damit Rich­tung im Islam vor allem auf dem gesam­ten indi­schen Sub­kon­ti­nent und in Afgha­ni­stan gro­ßen Ein­fluß. Sie gehö­ren der Rechts­schu­le (Madhhab) des Imam Abu Hani­fa an. Das wich­tig­ste Zen­trum ist die Koran­schu­le von Deo­band, rund 140 Kilo­me­ter nord­öst­lich von Neu Delhi. Sie wur­de 1865 von HājjÄ« Muham­mad ‘AbÄ«d Husayn gegrün­det. Sie wur­de welt­weit zu einer der bedeu­tend­sten Aus­bil­dungs­stät­ten des Islam. An der Ein­rich­tung stu­die­ren 1500 ange­hen­de Imame.

Das Geburts­tags­ver­bot unter­sagt es Mos­lems auch Weih­nach­ten als nicht­re­li­giö­ses Fest zu fei­ern, da es das Geburts­fest von Jesus Chri­stus ist. Die Inter­net­sei­te Islam​web​.net nennt acht Grün­de, wes­halb es Mos­lems ver­bo­ten ist, Geburts­ta­ge und des­halb auch Weih­nach­ten zu fei­ern. Unter Ach­tens: Geburts­ta­ge (also auch Weih­nach­ten, das Ursprung des Brau­ches ist, Geburts­tag zu bege­hen) „zu fei­ern wider­spricht der Sun­na unse­res Pro­phe­ten. Der Pro­phet war bemüht, der Lebens­wei­se der Juden und Chri­sten zuwi­der­zu­han­deln (…). Aus die­sem Grun­de bat er Allah dar­um, die Gebets­rich­tung zu ändern (…) Des­halb ist es nicht erlaubt, christ­li­che Feste zu fei­ern, ihnen bei­zu­woh­nen, oder sich in irgend einer Wei­se dar­an zu betei­li­gen, wie etwa durch gegen­sei­ti­ges Beschen­ken, Beglück­wün­schen oder den Han­del mit Waren, die zu sol­chen Festen benö­tigt wer­den, sowie Werbung.“

Unter Sech­stens heißt es: „Das Fei­ern sol­cher Feste bedeu­tet, die Chri­sten in ihren unis­la­mi­schen Riten nach­zu­ah­men, dies gehört zu den schlimm­sten im Islam ver­bo­te­nen Sün­den und wer dies tut, ist zu tadeln. In die­sem Zusam­men­hang sag­te der Pro­phet: ‚Wer Leu­te nach­ahmt, der gehört zu ihnen.‘ Des­halb unter­bin­det der Islam alles, was den Mus­lim dazu ver­füh­ren kann, ihre Reli­gi­on anzu­neh­men und zu ihnen überzulaufen.“

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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