(Vatikan) Verschiedene der Tradition verbundene Blogs berichteten in diesen Tagen, es sei eine „großangelegte Aktion“ von Bischöfen im Vatikan im Gange, um die Durchführungsbestimmungen zum Motu proprio Summorum Pontificum zu „verwässern“. Ziel sei es, die von Papst Benedikt XVI. eingeleitete Reform der Liturgiereform zu bremsen.
Vor allem die Rückführung des tridentinischen Ritus in das Herz der Kirche solle torpediert werden. Demnach würde in den Durchführungsbestimmungen zum Motu proprio den Bischöfen mitgeteilt, daß der alte Ritus als außerordentliche Form des römischen Ritus „nur“ für die „Traditionalisten“ wieder zugelassen worden sei.
Als treibende Kräfte dieser Aktion wurden Msgr. Charles Scicluna von der Glaubenskongregation und Kardinal Antonio Llovera Canizares, Präfekt der Gottesdienstkongregation genannt.
Der Vatikanist Paolo Rodari ging den Gerüchten nach: „(…) und ich kann sagen, daß – laut Quellen im Inneren des Vatikans – die Behauptungen ‚völlig ohne jede Grundlage sind‘. Das Durchführungsdekret wird nichts verwässern und weder Scicluna noch Canizares arbeiten an einer solchen Verwässerung.“
Die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei, deren Vorsitz der Präfekt der Glaubenskongregation William Joseph Kardinal Levada innehat, hat das Dekret fertig ausgearbeitet. Sie wartet nur mehr darauf, daß die stets heiklen Übersetzungen in die verschiedenen Sprachen abgeschlossen werden und geht davon aus, das Dekret vor Ostern zu veröffentlichen.
Dies setzt voraus, daß Papst Benedikt XVI. dem Dekret bereits seine Zustimmung erteilt und schon deshalb eine Änderung, gar „Verwässerung“ kaum vorstellbar wäre.
(Palazzo Apostolico/Giuseppe Nardi, Bild: Palazzo Apostolico)