Christin in Mosul entführt – 160 Europaabgeordnete fordern Schutz für irakische Christen


(Mos­ul) Am Abend des 15. Dezem­ber dran­gen bewaff­ne­te Mos­lems in Mos­ul im Nor­den des Irak in das Haus von Chri­sten ein und ent­führ­ten ein Mäd­chen. Laut Anga­ben der christ­li­chen ira­ki­schen Pres­se­agen­tur Anka­wa sei das Mäd­chen Schü­le­rin einer höhe­ren tech­ni­schen Schu­le. Die Gewalt­tat geschah im Stadt­vier­tel Karaj.

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Die Angrif­fe gegen die Chri­sten des Lan­des gehen unver­min­dert wei­ter. In Mos­ul leb­ten frü­her mehr als 100.000 Chri­sten. Heu­te sind es kaum mehr als 5000, die noch dem wach­sen­den isla­mi­schen Fun­da­men­ta­lis­mus und der Gewalt gegen Chri­sten trotzen.

Der syrisch-katho­li­sche Patri­arch Igna­ti­us Joseph III. Youn­an for­der­te in sei­ner Pre­digt am 10. Dezem­ber die ira­ki­sche Regie­rung auf, „die Sicher­heit aller Ira­ker“ zu garan­tie­ren, „auch der Chri­sten“. Der Patri­arch beklag­te, daß die isla­mi­sti­schen Angrei­fer „gedeckt“ wür­den. Es sei Pflicht der Regie­rung, gründ­li­che Ermitt­lun­gen durch­zu­füh­ren, um die ter­ro­ri­sti­schen Grup­pen aus­fin­dig zu machen, die das Mas­sa­ker auf die Kathe­dra­le von Bag­dad „geplant und finan­ziert haben“.

160 Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te über­ga­ben gestern in Straß­burg einer Dele­ga­ti­on ira­ki­scher Bischö­fe die Soli­da­ri­täts­no­te. Die Abge­ord­ne­ten unter­strei­chen die Not­wen­dig­keit, die Chri­sten im Nahen Osten nicht allei­ne zu las­sen. Jer­zy Buzek, der Prä­si­dent des Euro­päi­schen Par­la­ments sag­te: „Der Irak muß die Gleich­be­hand­lung aller sei­ner reli­giö­sen Grup­pen garan­tie­ren, die Chri­sten haben die­sel­be Rech­te wie ihre sun­ni­ti­schen und schii­ti­schen Brü­der und Schwestern.“

Msgr. Shle­mon Ward­uni, der chaldäi­sche Bischof von Bag­dad, bestä­tig­te am Ran­de des Straß­burg-Besuchs, daß es nach wie vor Bestre­bun­gen gebe, alle Chri­sten des Irak in eine ein­zi­ge Pro­vinz umzusiedeln.

(Asianews/​RV/​Giuseppe Nar­di, Bild: RV)

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