Indien beschließt Gesetz gegen Folter – Christen schöpfen Hoffnung


(Mum­bai) Die indi­sche Regie­rung ver­ab­schie­de­te einen Geset­zes­ent­wurf gegen Fol­ter. „Mit die­sem Gesetz kön­nen unse­re Opfer von Kand­ha­mal (Oris­sa) end­lich Gerech­tig­keit for­dern“, erklär­te Lenin Rag­hu­van­shi, christ­li­cher Men­schen­rechts­ak­ti­vist gegen­über Asia­news. Es ermög­licht die Rati­fi­zie­rung der UN-Kon­ven­ti­on gegen Fol­ter, die von Indi­en 1997 unter­zeich­net wur­de. Noch heu­te erlau­ben ver­schie­de­ne Bun­des­staa­ten ihrer Poli­zei zu fol­tern. So gelang es der Poli­zei des Bun­des­staa­tes Oris­sa auch ihre Betei­li­gung an den anti-christ­li­chen Pogro­men des Jah­res 2008 zu verschleiern.

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„Die am Pogrom gegen Chri­sten von Kand­ha­mal betei­lig­ten Poli­zi­sten wur­den von den Vor­ge­setz­ten gedeckt“, so Lenin Rag­hu­van­shi. „Das ist nur durch die vor­herr­schen­de Kul­tur des Kasten­we­sens mög­lich.“ Im Fall Kand­ha­mal wei­ger­ten sich die Zeu­gen aus Angst im Gerichts­saal aus­zu­sa­gen und die Ange­klag­ten wur­den frei­ge­spro­chen. „Sobald das Gesetz in Kraft tritt, wird unse­re Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­ti­on die Bewei­se für die Gewalt gegen Chri­sten dem Ober­sten Gerichts­hof vor­le­gen und die Ver­ant­wor­tung der Regie­rung von Oris­sa für die Pogro­me bewei­sen“, so Lenin Raghuvanshi.

Das Gesetz habe auch sei­ne Schwä­chen. Eine Anzei­ge wegen Fol­ter muß inner­halb von sechs Mona­ten statt­fin­den. Die Betrof­fe­nen sei­en wegen schwe­rer Ver­let­zun­gen oder Trau­ma­ti­sie­run­gen oft gar nicht in der Lage, sol­che Fri­sten ein­zu­hal­ten. Das Gesetz sehe auch kei­nen Unter­schied der Geschlech­ter vor. Frau­en sei­en oft erst nach Mona­ten oder Jah­ren imstan­de eine Ver­ge­wal­ti­gung zur Anzei­ge zu bringen.

(Asianews/​GN, Bild: Asianews)

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