Türkischer Rechtsanwalt beantragt Anerkennung des Genozids an Armeniern und Strafprozeß gegen Talaat Pascha


(Anka­ra) Ein gro­ßer Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung bzw. ein „schockie­ren­der Vor­gang“, wie die Zei­tung Türk­ha­ber aus Anka­ra meldete.

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Dort hat der pro­mi­nen­te Anwalt Bend­al Celil Ezman beim zustän­di­gen Zwei­ten Unte­ren Gericht ein Straf­ver­fah­ren gegen Tala­at Pascha wegen Völ­ker­mords, die Aner­ken­nung des Geno­zids an den Arme­ni­ern und die Ent­fer­nung des Denk­mals für den ehe­ma­li­gen Pro­vinz­gou­ver­neur Kemal (nicht zu ver­wech­seln mit Musta­fa Kemal) bean­tragt. Kemal war wegen Mas­sen­mords an Arme­ni­ern 1919 zum Tode ver­ur­teilt wor­den und als einer der weni­gen damals Ver­ur­teil­ten auch hin­ge­rich­tet wor­den. Doch die Regie­rung unter Musta­fa Kemal hob die Urtei­le der osma­ni­schen Mili­tär­ge­richts­hö­fe auf und reha­bi­li­tier­te post­hum die Hingerichteten.

Nun bean­tragt Anwalt Ezman die Demon­ta­ge des Denk­mals, das in Bogas­li­yan für den Völ­ker­mör­der Kemal errich­tet wur­de. – Haber­türk zitiert B.C. Ezman mit den Wor­ten: „Die Tür­kei muß sich ihrer Ver­gan­gen­heit stel­len. Ein sol­ches Ver­fah­ren wur­de zum ersten Mal in der Tür­kei ein­ge­lei­tet.“ Gefragt, ob er irgend­ei­ne nega­ti­ve Reak­ti­on befürch­te, sag­te Ezman gelas­sen: „Falls das geschieht, so war es vorherbestimmt.“

(AGA)

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