(Oslo) Die Vizepräsidentin der christdemokratischen Partei Norwegens, des Kristelig Folkeparti (KrF), Dagrun Eriksen, schlug Oswaldo Payá, den Koordinator der katholischen kubanischen Oppositionsbewegung Movimiento Cristiano Liberacion (MCL), für den Friedensnobelpreis 2010 vor. Sollte der Preis Payá verliehen werden, wäre dies „ein bedeutender Beitrag für einen friedlichen Übergang Kubas zur Demokratie“, so Eriksen.
Eriksen erinnert in einer Aussendung an die politische Lage auf Kuba, „wo den Menschen für eine viel zu lange Zeit die grundlegendsten Menschenrechte verweigert wurden“.
Oswaldo Payá „vertritt alle Kubaner, die einen friedlichen Wechsel auf der Grundlage von Versöhnung und Dialog wollen“, so Eriksen. Der Friedensnobelpreis solle ein Ansporn sein, „die friedlichen Verteidiger des Menschenrechte auf der ganzen Welt zu verteidigen“.
Die Presse berichtet davon, daß Payá von seiner Nominierung für den Friedensnobelpreis 2010 wisse. Der führende Kopf der kubanischen Dissidenten fasse laut Medienberichten bereits die Nominierung als „Anerkennung“ für den demokratischen Kampf auf. Eine Anerkennung, die vor allem dem verstorbenen Orlando Zapata gelte sowie der ganzen kubanischen Opposition und dem kubanischen Volk.
Der 1952 in Havanna geborene Oswaldo Payá entstammt einer katholischen Familie. Wegen seines Glauben weigerte er sich als Jugendlicher der Kommunistischen Partei Kubas oder einer ihrer Vorfeldorganisationen beizutreten. Mit 16 Jahren zum Militärdienst eingezogen, weigerte sich an an einem Transport politischer Gefangener mitzuwirken. Darauf wurde er zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe auf einer Sträflingsinsel verurteilt.
1968 gründete er die Christliche Befreiungsbewegung (Movimiento Cristiano Liberacion), die zur bedeutendsten Oppositionsbewegung gegen das kommunistische Regime Kubas wurde. 2002 wurde Payá mit dem Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet.
ACI/GN, Bild: ACI)