(Guadalupe) Rund 100.000 Gläubige aus der mexikanischen Diözese Toluca pilgerten zum Marienwallfahrtsort Guadalupe. Es handelte sich in der Geschichte des bedeutendsten amerikanischen Wallfahrtsortes, um die größte Wallfahrt, die den Berg von Tepeyac erreichte. Nach drei Tagen Fußmarsch erreichten die Pilger schließlich die Marienkirche. Glaube, Frömmigkeit und Liebe waren die Antriebsfedern der Wallfahrer, die zum Teil auch aus der Diözese Atlacomulco und der neuerrichteten Erzdiözese Tenancingo kamen. Die letzte Etappe nahm ihre Ausgang in der Kirche von Cujimalpa. Um sechs Uhr morgens erreichten die Pilger schließlich die Basilika von Guadalupe. Am nächsten Morgen zelebrierte Msgr. Francisco Javier Chavolla Ramos, Bischof von Toluca das Heilige Meßopfer in der Basilika. Die Pilger beteten in der Intention der Wallfahrt und erbaten Gottes Segen für Diözesen und ihre Werke, für die Glaubensmission und treues Glaubensleben der Gläubigen.
Im Dezember 1531 erschien einem jungen Indio, dem Heiligen Juan Diego, die Gottesmutter. Als er darauf seinen Bischof aufsuchte, prägte sich auf unerklärliche Weise auf seinem Überwurfmantel ein Marienbildnis ein. Dieses Marienbild wird seither in Guadalupe verehrt. Das Ereignis wurde zum entscheidenden Ausgangspunkt der Christianisierung Lateinamerikas und zur Herausbildung einer neuen, lateinamerikanischen Bevölkerung aus Europäern und Indios, da durch den Glauben die Rassenschranken überwunden wurden. Während in Europa gerade ein Teil des Kontinents durch die Reformation von Rom abgefallen war, wurde der katholischen Kirche ein neuer Kontinent „geschenkt“.
Der Heilige Papst Pius X. erklärte die Gottesmutter von Guadalupe zur „Patronin Lateinamerikas“, Pius XI. zur „Patronin (ganz) Amerikas“. Papst Johannes Paul II. sprach Juan Diego im Jahr 2002 heilig.
(RV/GN, Bild: ACI)