Nigeria: Über 300 Tote – Bischöfe fordern Eingreifen der Regierung – Ethnisch-politischer, nicht religiöser Hintergrund


(Abu­ja) Die Bischö­fe der Kir­chen­pro­vinz von Ibad­an in Nige­ria bekla­gen die jüng­sten Gewalt­aus­brü­che in Jos, die – nach jüng­sten Anga­ben – bereits mehr als 300 Todes­op­fer for­der­ten, man­che Quel­len spre­chen sogar von über 450 Toten. Gestern Abend schien die Lage in der Stadt ruhi­ger. Den­noch for­dern die Bischö­fe wei­ter­hin „die Behör­den auf, drin­gen ein­zu­grei­fen, bevor die Din­ge voll­ends aus der Hand glei­ten“. Die Ursa­chen für die gewalt­tä­ti­gen Zusam­men­stö­ßen, die von der Pres­se Mos­lems und Chri­sten ange­la­stet wird, sei­en nach Ansicht des Erz­bi­schofs von Jos, Msgr. Igna­ti­us Ayau Kai­ga­ma, vor allem eth­ni­scher und poli­ti­scher Natur, weni­ger religiöser. 

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Der Erz­bi­schof demen­tier­te ver­schie­de­ne in den Medi­en ver­brei­te­te Ver­sio­nen. Die Kon­flik­te sei­en nicht aus­ge­bro­chen, weil Mos­lems eine Kir­che ange­grif­fen hät­ten. Eben­so­we­nig, weil die Bau­stel­le eines Mos­lems über­fal­len wor­den sei. Hin­ter­grund der Unru­hen sei der Kon­flikt zwi­schen den expan­die­ren­den, aus dem Nor­den stam­men­den, mus­li­mi­schen Hausa mit den ein­hei­mi­schen Volks­grup­pen, die zu einem guten Teil Chri­sten sind. Die Chri­sten des zen­tral-nige­ria­ni­schen Bun­des­staa­tes fürch­ten, daß die Hausa unter den Sol­da­ten im Kon­flikt Par­tei ergrei­fen könnten.

(RV/​GN)

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