Papstsprecher verteidigt Vorgehen zu Pius XII.


(Vati­kan) Es ist nicht die Absicht des Vati­kans, Doku­men­te aus dem Pon­ti­fi­kat Pius XII. zu ver­heim­li­chen. Das hat Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lom­bar­di in einem Inter­view mit der ita­lie­ni­schen Tages­zei­tung Cor­rie­re del­la Sera betont. Die ent­spre­chen­den Doku­men­te müß­ten zunächst syste­ma­tisch archi­viert wer­den, sag­te Lom­bar­di in dem an die­sem Mon­tag ver­öf­fent­lich­ten Interview. 

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Daß die Archi­va­li­en noch nicht öffent­lich zugäng­lich sind, habe nichts mit „Geheim­hal­tungs­tak­ti­ken“ zu tun, so Lom­bar­di. Er reagiert damit auf jüng­ste Kri­tik, die dem Vati­kan vor­wirft, Doku­men­te zu Papst Pius XII. zurück­zu­hal­ten. So hat­te etwa ein Spre­cher des israe­li­schen Außen­mi­ni­ste­ri­ums den Vati­kan am Wochen­en­de auf­ge­for­dert, sei­ne Archi­ve zu öffnen.

Die Ver­zö­ge­rung dabei hin­ge mit dem metho­di­schen Vor­ge­hen bei der Ord­nung der histo­ri­schen Quel­len zusam­men, so Lom­bar­di wei­ter. Es sei die Tra­di­ti­on des Vati­kan­ar­chivs dabei nach der Chro­no­lo­gie der Päp­ste vor­zu­ge­hen. Hin­zu käme, daß die Doku­men­te aus dem Pon­ti­fi­kat Pius XII. ent­spre­chend kate­go­ri­siert wer­den müß­ten. Lom­bar­di wört­lich: „Das sind rund sech­zehn Mil­lio­nen ein­zel­ne Blät­ter. (…) Es dau­ert min­de­stens noch fünf bis sechs Jah­re, um das gesam­te Mate­ri­al zu ord­nen.“ Anlaß für die Kri­tik am Vati­kan war die Ent­schei­dung Papst Bene­dikts XVI., Pius XII. den heroi­schen Tugend­grad zuzu­spre­chen – ein ent­schei­den­der Schritt auf dem Weg zur Selig­spre­chung des Pacelli-Papstes.

(RV/​Corriere del­la Sera)

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