(Mexiko-Stadt) Der Vorsitzende der mexikanischen Bischofskonferenz, Msgr. Carlos Aguiar Retes, ist der Meinung, daß die apostolische Visitation der Legionäre Christi, die mit einer Zusammenkunft am 27. Juni im Vatikan und seit zwei Tagen in den Ordensniederlassung rund um den Globus begonnen hat, „Zeit in Anspruch nehmen“ wird: wegen der „vielfältigen Aktivitäten dieser Ordensgemeinschaft in der Welt“ einerseits und der „verschiedenen Stimmen innerhalb“ derselben andererseits.
In einem Notimex gewährten Interview erklärte der Erzbischof von Tlalnepantla, daß bei dieser vom Heiligen Stuhl gewollten und von fünf Bischöfen durchgeführten Visitation „nicht bereits in zwei oder drei Monaten mit Früchten“ zu rechnen sei. „Es brauche etwas mehr Zeit“, so der Prälat.
Die Ergebnisse der Visitation unterliegen der Geheimhaltungspflicht, die es dem Heiligen Stuhl erlaube, sie in Ruhe und ohne jeden Druck zu analysieren, so Msgr. Aguiar Retes. Dies ermögliche es dem Heiligen Stuhl, die innere Ordnung der Legionäre während, aber auch nach der Visitation zu prüfen, um zu sehen, ob diese hilfreiche war, um einen schwierigen Augenblick dieses Ordens zu überwinden.
Die Visitation werde eine genau Überprüfung des gesamten Ordens sein, um zu erkennen, „welche Notwendigkeiten vorhanden sind“ und auf „welche Weise die Kirche den Orden unterstützen kann“, erklärte der Vorsitzende der mexikanischen Bischofskonferenz.
Die Legionäre Christi, eine katholische Ordensgemeinschaft, sind 1941 vom mexikanischen Priester Marcial Maciel Degollado (1920–2008) in Mexiko gegründet worden. Die schnellwachsende Ordensgemeinschaft mit ausgeprägter ordensinterner Disziplin geriet Anfang des Jahres in Turbulenzen, als bekannt wurde, daß der im Vorjahr verstorbene Ordensgründer, der das unumstrittene Vorbild des Ordens war und dessen Spiritualität geprägt hatte, eine Zeit lang eine mexikanische Geliebte hatte und Vater einer heute erwachsenen Tochter ist.
(ACI Prensa/JF)