(Washington) Der Vorsitzende der Lebensrechtsorganisation Human Life International (HLI), Father Thomas Euteneuer, übt scharfe Kritik an der Abtreibungspolitik des neuen US-Präsidenten Barack Obama. Dieser will den Schutz der Gewissensfreiheit für Ärzte und Sanitätspersonal abschaffen, die aus Gewissensgründen nicht an der Tötung ungeborener Kinder teilnehmen wollen. In dieselbe „verantwortungslose“ Richtung gehe der Beschluß, mit Geldern des US-Bundeshaushalts wieder den Weltbevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) zu finanzieren.
Der katholische Priester erklärte, daß man „bereits wußte“, daß diese Regierung in Lebensrechtsfragen „nicht gemäßigt“ sein werde. Die Beendigung der Lebensschutzpolitik von Mexico City mit der „enormen Erhöhung“ der Abtreibungsfinanzierung und die Ernennung von „Dutzenden von radikalen Abtreibungsaktivisten“ in hohe Staatsfunktionen, sei ein „ernsthafter Angriff auf das Leben und die Menschenwürde“, so Euteneuer, und weiter: „Es läßt uns mit Sorge daran denken, was jetzt noch kommen wird“. Es sei gerade so, als „würden der Präsident und der Kongreß wetteifern um die Schande, wer die extremere und radikalere Politik im Kampf gegen das Leben“ betreibe, so der Vorsitzende von HLI.
Am vergangenen Mittwoch hatte der US-Kongreß die Wiederaufnahme der Finanzierung der UNFPA durch den Präsidenten genehmigt. Die weltweite Finanzierung von Abtreibungs‑, Verhütungs- und Sterilisierungsprogrammen durch diese UN-Einrichtung war durch die republikanischen Präsidenten seit Ronald Reagan von 1981–1993 und von 2001–2009 eingestellt worden.
„Wie alle, die an die Menschwürde glauben, bin ich enttäuscht, von den Feiglingen im Kongreß“, so Euteneuer. Das Parlament, „das Maßnahmen setzen sollte, das Land aus der schweren Rezession zu führen, konzentriert sich stattdessen auf die Einführung von Maßnahmen gegen das Leben“, so HLI. Präsident Obama setzte damit „keine Zeichen der Hoffnung“, sondern „Zeichen der Zerstörung der Freiheit und des Lebens“, so Father Thomas Euteneuer von Human Life International.
Father Euteneuer kritisierte, wie ingesamt die Lebensrechtsbewegung, auch die Berufung der Gouverneurin von Kansas, Kathleen Sebelius, als Kandidatin von Präsident Obama für die Leitung des Gesundheitsministerium. Die getaufte Katholikin tritt für Möglichkeit zur Tötung ungeborener Kinder ein. Durch ihr Veto verhinderte Sebelius mehrfach parlamentarische Initiativen zum Verbot von Spätabtreibungen. Ebenso die Pflicht zur Benachrichtigung der Eltern, falls Minderjährige abtreiben wollen. Ungeklärt sei auch ihre Beziehung zum Abtreibungsarzt George Tiller, der derzeit allein 19 Strafverfahren anhängig habe, so Euteneuer.
Der Erzbischof von Kansas City, Joseph Naumann, hat die Gouverneurin 2008 vom Empfang der Heiligen Kommunion ausgeschlossen, solange sie nicht ihre Abtreibungsposition öffentlich widerrufe.
(Aciprensa/Asca/JF)