(Vatikan) Der Erzbischof von Kirkuk, Msgr. Louis Sako, schlägt eine Synode der katholischen Kirche im Nahen Osten vor, um die Christen der Region zu stärken. Die Abhaltung einer Synode stand im Mittelpunkt einer Audienz bei Papst Benedikt XVI. Die Bischöfe des Iraks befinden sich in diesen Tagen zu einem Ad-limina-Besuch im Vatikan.
„Die Kirche im Irak durchlebt eine Zeit der Verfolgung und des Leidens, viele Christen haben das Land verlassen“, so Erzbischof Sako. „Sie sind Opfer von Attentaten, Entführungen und Morden. In einigen Gegenden, unter ihnen Mosul im Norden des Landes, gehen die gezielten Morde weiter, die Teil von bewußten Kampagnen zur Vertreibung der Christen aus dem Land sind.“ Die Bischöfe seien aber nicht bereit, sich der „Logik der Gewalt“ zu beugen, sondern auf der Suche nach „gemeinsamen Wegen für den Wiederaufbau des Irak“, erklärte der Erzbischof von Kirkuk, und nach neuen Impulsen „für die jahrtausendealte Präsenz der Kirche in der Geschichte und Tradition des Landes.“
Aus der aktuellen Situation erwachse der Vorschlag an den Papst, eine Kirchensynode für den Nahen Osten einzuberufen, „da die Probleme und Schwierigkeiten in den Ländern des Nahen Ostens dieselben sind“, wie die Nachrichtenagentur Asianews berichtet. Msgr. Sako ruft die internationale Gemeinschaft und die Kirche auf, „die Christen im Irak zu unterstützen“ und fordert von der Regierung in Bagdad, „ein Ministerium für die Minderheiten“ zu schaffen.
Zentrale Fragen der Synode sollten die fluchtartige Auswanderung der Christen aus dem Nahen Osten sein, die Ausbildung von Priestern, Ordensleuten, Missionaren und Katecheten, „in einem Land, in dem man riskiert das Leben oder die Identität zu verlieren.“ Ebenso sollten Fragen der Pastoral im Mittelpunkt stehen. „Die Kirche, wegen ihrer Geschichte und Tradition, ist die die einzige Institution, die fähig ist, feste und dauerhafte Brücken der Brüderlichkeit zu bauen,“ so der Erzbischof.
(Asianews/JF)