(Vatikan/ Münster) Felix Genn (58), bislang Bischof von Essen, ist von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Münster ernannt worden. Das wurde am Freitag im Vatikan bekannt gegeben. Er wird Nachfolger von Reinhard Lettmann (75), der im Frühjahr nach 28-jähriger Amtszeit zurücktrat. Genn leitet künftig das mit gut zwei Millionen Katholiken drittgrößte deutsche Bistum. Er stand fünfeinhalb Jahre an der Spitze der Diözese Essen und startete im Ruhrgebiet eine bundesweit beachtete Bistumsreform.
Der neue Bischof von Münster ist seit 32 Jahren Priester und war 16 Jahre in der Leitung des Trierer Priesterseminars tätig. 1999 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof im Bistum Trier. 2003 folgte die Ernennung zum dritten Bischof von Essen. Mit der Bistumsreform reagierte Genn auf sinkende Katholikenzahlen und Kirchensteuereinnahmen in der Region. Dabei wurden 259 Gemeinden zu 43 Großverbünden zusammengeschlossen. Das Bistum gibt zudem 96 seiner 368 Kirchengebäude auf. Die Priester gruppierte der Bischof in Teams.
Genn wurde am 6. März 1950 im rheinland-pfälzischen Burgbrohl als Bauernsohn geboren und wuchs in Wassenach am Laacher See auf. Nach dem Theologiestudium in Trier und Regensburg folgte 1976 die Priesterweihe. Von 1978 bis 1994 war er zunächst Subregens, dann Spiritual am Trierer Priesterseminar. In dieser Zeit promovierte er über den heiligen Augustinus. Dann lehrte er bis 1997 an der Theologischen Fakultät Trier. Über die Grenzen des Bistums hinaus bekannt wurde er als Organisator der Heilig-Rock-Wallfahrt mit rund 700.000 Teilnehmern. Ab 1997 war Genn Regens der Spätberufenen-Priesterausbildungsstätte Sankt Lambert in Burg Lantershofen. Danach wurde er Trierer Weihbischof und war bis zum Wechsel nach Essen für das Saarland zuständig.
(JB)