(Jerusalem) Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Staat Israel sind zur Zeit durch hektische diplomatische Aktivitäten gekennzeichnet. Heute tagte die ständige bilaterale Kommission zwischen dem Heiligen Stuhl und Israel im israelischen Außenministerium in Jerusalem. Dabei wurde eine ganze Reihe von Treffen vereinbart, um mögliche Einigungen in strittigen Punkten zwischen den beiden Völkerrechtssubjekten zu erzielen. Gerade die ungewöhnliche diplomatische Hektik nährt Gerüchte, über einen bevorstehenden Besuch Papst Benedikts XVI. im Heiligen Land, der für Mai erwartet wird.
In der gemeinsamen Presseerklärung am Ende des Treffens heißt es, „die Arbeitsgruppe wird zu weiteren Treffen am 15. Januar, 18. Februar, 5. März und 26. März zusammenkommen“. Das ist unüblich, da die Verhandlungen seit fast zehn Jahren nur mühsam vorankommen und für fünf Jahre zwischen 2002 und 2007 überhaupt stillstanden. Beide Delegationen verpflichteten sich, „den Dialog zu beschleunigen und sobald als möglich ein Abkommen abzuschließen“.
In Kirchenkreisen heißt es, daß diese Eile mit dem Wunsch zusammenhängt, möglichst vor einem möglichen Papstbesuch die offenen Fragen zu klären. Obwohl der Heiligen Stuhl dies weder bestätigt noch dementiert, geht man in Israel, Palästina und Jordanien davon aus, daß der Papst in der ersten Mai-Hälfte in das Heilige Land kommen wird
Seit zehn Jahren suchen die katholische Kirche und der Staat Israel nach einer Lösung strittiger Punkte in den Beziehungen, u.a. die historische Steuerbefreiung der Kirche und den Schutz kirchlicher Gebäude, vor allem der Heiligen Stätten.
(Asianews/JF)