(Genf) Der größte Teilchenbeschleuniger der Welt, LHC, der knapp zwei Wochen nach seinem Start im September wegen einer Panne abgeschaltet werden mußte, wird frühestens im kommenden Sommer wieder in Betrieb gehen.
Das berichtet die Schweizer Tageszeitung Tribune de Geneve am Dienstag unter Verweis auf das Europäische Zentrum für Teilchenphysik (CERN).
CERN-Sprecher James Gillies teilte mit, daß der Rat des Forschungszentrums am 12. Dezember zusammentreten würde, um über die Reparaturen zu beraten und den Termin für die Inbetriebnahme festzusetzen.
Zuvor war berichtet worden, daß die LHC-Anlage (Large Hadron Collider) nach einer turnusmäßigen Wartung im kommenden Mai wieder eingeschaltet wird.
In der Anlage werden Protonen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit zur Kollision gebracht. Zur Beschleunigung muß die Anlage auf minus 271,3 Grad Celsius gekühlt werden. Der erste Protonenstrahl hatte am 10. September die etwa 27 Kilometer lange Runde an der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich erfolgreich durchlaufen.
Wenige Tage nach dem Start mußte der Teilchenbeschleuniger abgeschaltet werden, nachdem Stromprobleme einen Schaden am Kühlsystem der Anlage verursacht hatten. Nach dem Ersatz eines defekten Stromtransformators wurde der Teilchenbeschleuniger schon einen Tag später wieder in Betrieb gesetzt.
Am 21. September traten erneut Probleme im Kühlsystem auf. Der Starkstrom schmorte eine Elektroverbindung zwischen zwei Magneten durch, wobei das als Kühlmittel verwendete Helium entwich.
Der Large Hadron Collider soll den Urknall modellieren. Die Forscher hoffen, das Higgs-Boson nachweisen zu können, dem Elementarteilchen ihre Masse zu verdanken haben. Vor dem Start der Anlage hatten Kritiker von einer Weltkatastrophe gewarnt.
(RIA Novosti/ JF)