Kardinal Lehmann weihte Altar der Kapelle des Mainzer Priesterseminars – Raumkonzept der Orientierten Versammlung erstmals im Bistum Mainz umgesetzt

Lehmann am Versammlungstisch
Kar­di­nal Leh­mann am Versammlungstisch
Bild: Pres­se­stel­le Bis­tum Mainz

(Mainz) Der Main­zer Bischof, Kar­di­nal Karl Leh­mann, hat beim Eröff­nungs­got­tes­dienst für das Win­ter­se­me­ster 2008/​2009 am Sonn­tag­abend, 19. Okto­ber, den Altar der reno­vier­ten Boni­fa­ti­us-Kapel­le des Main­zer Prie­ster­se­mi­nars geweiht. Die Kapel­le ist der erste Kir­chen­raum im Bis­tum Mainz, bei dem das Raum­kon­zept der so genann­ten Ori­en­tier­ten Ver­samm­lung umge­setzt wird. Ent­wickelt wur­de das Kon­zept der Ori­en­tier­ten Ver­samm­lung von Bau­di­rek­tor Johan­nes Krä­mer, Dezer­nent für Bau- und Kunst­we­sen im Bischöf­li­chen Ordinariat.

Ambo und Altar, die von einem durch­gän­gi­gen Metall­band aus Stahl gebil­det wer­den, sind eine Arbeit des Bild­hau­ers Hans Rams aus Nie­der­breit­bach. Aus­ge­füllt sind Altar und Ambo mit Tei­len einer rund 250 Jah­re alten Eiche aus Thü­rin­gen, die auf die von Boni­fa­ti­us gefäll­te Dona­rei­che und damit auf das Patro­nat der Kapel­le Bezug neh­men. Die Gestal­tung der abstrakt wei­ßen Wand mit Glanz­lack und Struk­tur­putz an der offe­nen Sei­te der Kapel­le hat der Maler Eber­hard Münch aus Bie­brich übernommen.

Die huf­ei­sen­för­mi­ge Kir­chen­bank wur­de von der Schrei­ne­rei Her­mann Kel­ler in Mainz ange­fer­tigt. Die Beleuch­tung stammt von der Fir­ma Schön­wandt aus Nor­deck. Die Maler­ar­bei­ten haben Mit­ar­bei­ter der Main­zer Dom­bau­hüt­te über­nom­men. Die Bau­lei­tung des Pro­jek­tes lag bei Dipl.-Ing. Micha­el Hel­wig vom Dezer­nat Bau- und Kunst­we­sen. Musi­ka­lisch gestal­tet wur­de die Altar­wei­he von Mecht­hild Bit­sch-Molitor an der Orgel und einer Scho­la des Main­zer Priesterseminars.

Die Ori­en­tier­te Ver­samm­lung ist ein Raum­kon­zept für Kir­chen­bau­ten, das durch sei­ne Anord­nung der lit­ur­gi­schen Orte die vol­le, bewuß­te und täti­ge Teil­nah­me (actuo­sa par­ti­ci­pa­tio) unter­stüt­zen will, wie sie vom Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil (1962–1965) gefor­dert wird. Haupt­merk­mal der Ori­en­tier­ten Ver­samm­lung ist eine Mit­tel­ach­se, auf der sich Altar, Ambo (Lese­pult) und Prie­ster­sitz befin­den. Um die­se Mit­tel­ach­se her­um ver­sam­melt sich die Gemein­de. Der Ambo steht dabei an der offe­nen Sei­te der Gemein­de gegen­über; der Altar steht in der Mit­te der Ver­samm­lung. Der Prie­ster rich­tet sich also bei den Gebe­ten am Altar zusam­men mit der Gemein­de zur offe­nen Sei­te des Rau­mes, in der Regel nach Osten und das Kreuz aus. Bei Lesung und Pre­digt am Ambo ste­hen Lek­tor bzw. Prie­ster der Gemein­de gegenüber.

(PM/​JF)

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