(Er-Riad) Die Internationale Islamische Konferenz über den Dialog der Religionen begann heute am Mittwoch ihre Arbeit in der saudi-arabischen Stadt Mekka, berichten lokalen Medien.
Die Konferenz wird vom König von Saudi-Arabien, Abdullah bin Abdul Aziz al-Saud, eröffnet. Das dreitägige Forum findet im Stabsquartier der Islamischen Weltliga statt. An der Konferenz nehmen 500 Delegierte aus verschiedenen moslemischen Ländern teil, darunter Politiker und religöse Führer, prominente Wissenschaftler und Vertreter islamischer Zentren, Organisationen und Universitäten.
Die Konferenz in Mekka ist als erster Schritt auf dem Wege zum Dialog zwischen den verschiedenen Konfessionen der Welt gedacht, zu dem der saudi-arabische König Ende März aufgerufen hat. Bevor eine Konferenz der Weltkonfessionen einberufen wird, will er jedoch zunächst „die Meinung seiner Moslem-Brüder aus aller Welt hören“.
Die Teilnehmer sollen in den drei Tagen für alle Moslems gemeinsame Prinzipien der Dialogführung mit anderen Religionen und die Mechanismen dieses Dialogs festlegen sowie sich über die Fragen der Koordinierung der Aktivitäten der verschiedenen islamischen Organisationen im Dialog der Religionen beraten.
Das Forum in Mekka soll dem Generalsekretär der Islamischen Weltliga, Abdullah Al-Turki, zufolge eine Art „Islamische Charta des Dialogs“ verabschieden. Die Idee zur Aufnahme eines Dialogs zwischen den Religionen wurde von König Abdullah zum ersten Mal im November 2007 bei seinem Treffen mit Papst Benedikt XVI. geäußert.
Der saudi-arabische Monarch bemühte sich, der Idee des Dialogs eine ausschließlich religiöse und moralische Schattierung zu verleihen. Er brachte seine Besorgnis über die Schwächung der Familie als Grundzelle der Gesellschaft zum Ausdruck, sowie über den zunehmenden Atheismus, „die Entwertung der sittlichen Grundsätze und solcher Begriffe wie Treue, aufrichtiger Glaube und Humanität“.
Der Generalsekretär der Islamischen Weltliga sieht die Fähigkeit, Toleranz zu entwickeln, als eine der Hauptaufgaben des bevorstehenden Dialogs. „In einer Situation, wo in der Welt verschiedene Konfessionen, Kulturen, Ethnien und Nationen koexistieren, entspricht der Dialog den Interessen aller Völker. Er ist berufen, ihre Integration zu fördern“, sagte Al-Turki.
(RIA Novosti)