Papst trifft iranische Muslime


(Vati­kan) Chri­sten und Mos­lems sei­en zu Tole­ranz und gegen­sei­ti­gem Respekt auf­ge­ru­fen; Glau­bens­dif­fe­ren­zen und auch histo­ri­sche gege­be­ne Unter­schie­de sei­en wich­ti­ge Faktoren.
Die­se The­men besprach Papst Bene­dikt XVI. an die­sem Mitt­woch mit einer Dele­ga­ti­on ira­ni­scher Mus­li­me. Die Begeg­nung mit den Mit­glie­dern der „Orga­ni­sa­ti­on für isla­mi­sche Kul­tur und Bezie­hun­gen“ aus Tehe­ran fand im Anschluß an die Gene­ral­au­di­enz statt.

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Die ira­ni­schen Theo­lo­gen waren zu Gesprä­chen zum The­ma „Glau­be und Reli­gi­on in Chri­sten­tum und Islam“ mit Dele­gier­ten des Päpst­li­chen Rats für den inter­re­li­giö­sen Dia­log in Rom. Glau­be wie Ver­nunft sei­en Geschen­ke Got­tes; Glau­be kön­ne mit­un­ter über der Ver­nunft ste­hen, aber nie­mals gegen sie, heißt es in der zum Abschluß ver­öf­fent­lich­ten gemein­sa­men Pres­se­er­klä­rung. Glau­be wie Ver­nunft sei­en per se gewalt­frei und dürf­ten nie­mals zur Begrün­dung von Gewalt miß­braucht wer­den, wie es in der Ver­gan­gen­heit „manch­mal“ vor­ge­kom­men sei. Chri­sten und Mos­lems woll­ten künf­tig gemein­sam für die Ach­tung reli­giö­ser Sym­bo­le und die Aus­brei­tung ethi­scher Wer­te arbei­ten. Ver­all­ge­mei­ne­run­gen soll­ten im reli­giö­sen Kon­text ver­mie­den wer­den. Reli­giö­se Tra­di­tio­nen könn­ten nicht auf der Grund­la­ge eines ein­zel­nen Zita­tes aus den jeweils hei­li­gen Büchern beur­teilt wer­den. Für ein ange­mes­se­nes Ver­ständ­nis der Schrif­ten brau­che es eine ganz­heit­li­che Sicht. Papst Bene­dikt habe bei der Begeg­nung am Mit­tag sei­ne Zustim­mung zur Wahl des Dis­kus­si­ons-The­mas aus­ge­drückt, heißt es in der Vatikan-Erklärung.

Seit der Regens­bur­ger Rede Bene­dikts XVI. und den anschlie­ßen­den Kon­tro­ver­sen um den Gebrauch eines islam­kri­ti­schen Zitats in der Rede hat der Vati­kan sei­ne Bezie­hun­gen zum Islam inten­si­viert. Im Novem­ber soll das erste Semi­nar des neu gegrün­de­ten „Katho­lisch-mus­li­mi­schen Forums“ in Rom statt­fin­den. Das näch­ste Tref­fen zwi­schen Dia­lograt und ira­ni­schen Theo­lo­gen ist in zwei Jah­ren in Tehe­ran geplant.

(RV)

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