(Rom) „Die Abtreibung gehört nicht zu den Menschenrechten“, das ist die „einzige und deutliche Antwort“ der europäischen Lebensschützer auf die gestern vom Europarat verabschiedete lebensfeindliche Resolution.
Die parlamentarische Versammlung des Europarats hat mit 102 gegen 69 Stimmen einen Antrag angenommen, „der zwar die Abtreibungslobby jubeln läßt, aber eine weitere kulturelle Niederlage Europas darstellt“. In der Resolution 1607/2008 wird Abtreibung als „Recht“ bezeichnet und von der „exklusiven, freien Entscheidung der Frau“ gesprochen. Der Europarat erklärt, daß „eine effiziente Sicherstellung des Rechts auf Abtreibung garantiert“ werden muß, um „die faktisch oder rechtlich noch bestehenden Beschränkungen für eine risikolose Abtreibung zu überwinden“.
Die Lebensrechtsvereinigung Wissenschaft & Leben unterstreicht, daß weder das intenationale Recht noch die staatlichen europäischen Rechtsordnungen ein „Recht auf Abtreibung“ kennen, sehr wohl aber ein Recht auf Leben, wenn dieses auch vielfach ausgehöhlt wurde. „Recht kann nie das Existenzrecht eines anderen Menschen beeinträchtigen oder gar in Frage stellen, schon gar nicht das eines Schwächeren, und der Schwächere ist in diesem Fall eindeutig der Embryo“, so der Vorsitzende von Wissenschaft & Leben in Rom.
Auch wenn der Beschluß des Europarats keinerlei bindende Wirkung hat, „handelt es sich um einen schwerwiegenden Vorfall in kultureller und sozialer Hinsicht“. „In diesem Klima des Konformismus und Relativismus, der den Westen beherrscht, versucht man sogar offensichtliches Unrecht als Recht zu verbrämen.“ Es sei höchste Zeit, daß Europa aufwache und den Lebensschutz uneingeschränkt wiederherstelle, so Wissenschaft & Leben.
Der bekannte Theologe Marco Doldi erklärte gegenüber der Presseagentur SIR, daß es jeder Wissenschaft widerspreche, den Embryo nur als irgendein weibliches „Produkt“ zu betrachten. „Es ist gegen die Menschenwürde zu vergessen, daß das gezeugte Kind einen Vater und eine Mutter hat. Vor allem ist es auch gegen das Wohl der Gesellschaft, das menschliche Leben auf eine Art frei verfügbare Privatsache zu reduzieren“, so Doldi. „Das menschliche Leben ist ein kostbares Gut. Sich dessen bewußt zu werden, führt nicht zur Vermehrung von Tötungsinstrumenten, sondern zur Vermehrung von immer neuen Möglichkeiten und Ideen, das Leben anzunehmen.“
JF