(Göttingen) Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat China am Freitag vorgeworfen, den Sudan mit neuen Waffenlieferungen hochzurüsten und so den Völkermord in Darfur zu schüren. So habe China in den letzten Monaten mindestens sechs A‑5 Kampfjets sowie FN‑6 Boden-Luft-Lenkwaffensysteme an den Sudan geliefert. Dies belegten einem Bericht des Herausgebers der kanadischen Zeitschrift Kanwa Defense Review Monthly zufolge Satellitenaufnahmen sudanesischer Luftwaffenbasen sowie die Auswertung von Videomaterial von Militärparaden.
China gilt als engster Verbündeter der sudanesischen Regierung in Khartum. Zwei Jahre nach Beginn des Genozids in Darfur hatten China und der Sudan im Jahr 2005 ein Militärabkommen abgeschlossen, das Militärhilfe und Rüstungslieferungen im Wert von 80 Millionen US-Dollars umfaßte. Im Gegenzug ist China heute der wichtigste Handelspartner des Sudan. Zwei Drittel seiner Exporterlöse werden mit der Volksrepublik erzielt. Rund 80 Prozent des im Sudan geförderten Öls werden nach China ausgeführt.
(PM/JF)