(Jakarta) Im westlichen Java verhinderte eine Aktion radikaler Moslems die Feier der Osternacht. Während im übrigen Indonesien die Osterliturgie ohne besondere Zwischenfälle gefeiert werden konnte, war dies im Distrikt Parung auf Java für rund 2500 Katholiken nicht möglich. Rund 200 radikale Moslems, die dem Forum junger Moslems (Muslim Youngster Joint Forum) angehören, verhinderten die Osterfeierlichkeiten.
Wie asianews berichtet, hatten die Katholiken für das Osterfest ein Zelt aufgebaut, um den Gläubigen in der Osternacht ausreichend Platz zu bieten. Der katholischen Gemeinschaft steht in der Gegend nur eine kleine in Tulangkunig zur Verfügung, die dem Heiligen Johannes dem Täufer geweiht ist. Sie ist für die Zahl der Gottesdienstteilnehmer viel zu klein. Daher dient sie in erster Linie für Gebet und Mediation, nicht aber zur Zelebration der Heiligen Messe. Seit Jahren bemüht sich die katholische Gemeinschaft um den Bau einer eigenen Kirche. Das Ansuchen wurde von den Behörden stets abgelehnt.
Das aufgerichtete Zelt hätte den 2500 Menschen Platz geboten. Die „Zeltkirche“ wurde jedoch Auslöser einer Aktion radikaler Moslems, bei denen es sich zum größten Teil um Gymnasiasten handelte. Sie beschuldigten die Katholiken, keine behördliche Bewilligung zu haben und schüchterten diese so lange ein, bis sie um eine Bewilligung nachfragten, die man bis dahin für nicht notwendig gehalten hatte.
Nun verweigerten die Behörden die Ausstellung einer entsprechenden Genehmigung. Pfarrer P. Alfonso Sutarto sah sich genötigt, das Zelt wieder abbauen zu lassen. Den Gläubigen forderte er aus Sicherheitsgründen auf, das Osterfest in den nächstgelegenen Pfareien zu feiern, die rund 20 bis 30 Kilometer entfernt liegen.
Nach Angaben von P. Sutarto seien nicht die Lokalbehörden für das Verbot verantwortlich: „Wir haben Bevölkerung und Behörden schon frühzeitig über die liturgischen Feierlichkeiten in der Karwoche und zum Osterfest bekanntgegeben und niemand hat daran Anstoß genommen. Die Proteste kamen von Leuten, die nicht in unserer Gegend leben.“
Ein Sprecher der katholischen Gemeinschaft von Parung beschuldigte die moslemischen Religionsführer, die Aktion angezettelt zu haben. Umgehend wies der Rat der moslimischen Gelehrten des Indonesian Ulemas Council, jede Verwicklung in die Angelegenheit zurück.
Es war das erste Mal, daß die Katholiken von Parung für das Osterfest ein Gottesdienstzelt errichtet hatten. Für die Sonntagsgottesdienste nützen sie seit neun Jahren ein Privatgrundstück auf dem sie im Freien die heilige Liturgie feiern. Noch länger schon wird ihnen von den Behörden der Bau einer eigenen Kirche verweigert.
(asianews/JF)