(Hannover) Mitte 2008 beginnt zwischen der SELK und der Kirche ein bilateraler ökumenischer Dialog, der in Mai und Oktober 2007 vorbereitet wurde.
Zwischen dem vatikanischen Sekretariat für die Einheit der Christen, vertreten durch Monsignore Dr. Matthias Türk, und der SELK, vertreten durch Bischof Hans-Jörg Voigt, Professor Dr. Werner Klän und Probst Gert Kelter, wurde ein Dialogprozess auf der Ebene wissenschaftlich-theologischer Einrichtungen beider Kirchen vereinbart.
Auf römisch-katholischer Seite wird das Johann-Adam-Möhler-Institut (Paderborn), auf lutherischer Seite die Lutherische Theologische Hochschule (Oberursel) beteiligt sein. Aus beiden Einrichtungen werden sich jeweils drei Theologen am Dialog beteiligen.
Ziel der Gespräche ist es, eine Bündelung grundlegender Gemeinsamkeiten vorzunehmen. Ferner sollen Unterschiede und Schwierigkeiten zwischen der SELK und der Kirche dargestellt werden, um gegebenenfalls weiterführende Dialoge und Rezeptionsprozesse vorzubereiten. Die erste Gesprächsphase wurde auf drei Jahre festgelegt.
Vorgeschlagene Themenbereiche sind nach Angaben der SELK unter anderen ethische und hermeneutische Fragen, Gesetz und Evangelium sowie die theologische Interpretation der Reformation als innerkatholische Reformbewegung.
Methodisch wurde eine liturgisch-theologische Zugangsweise vereinbart, die bei der Feier des Gottesdienstes als Vergegenwärtigung des Heils in den Gnadenmitteln Wort und Sakrament als Quelle und Ausdruck theologischer Lehre ansetzt (lex orandi-lex credendi).
Anläßlich der Vorgespräche hatte lud Kardinal Walter Kasper den SELK-Bischof Voigt zu einem Besuch nach Rom ein.
In der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) haben sich verschiedene lutherische Bekenntnise in Deutschland zusammengeschlossen, deren geschichtliche Wurzeln bis in das vorige Jahrhundert reichen. Erste Gemeindebildungen erfolgten ab 1830, aus dem Widerstand gegen die Einführung der Union in Preußen.
In Artikel 1 ihrer „Grundordnung“ hat die SELK ihre Bindung an die Heilige Schrift „als an das unfehlbare Wort Gottes“ und an die lutherischen Bekenntnisschriften, „weil in ihnen die schriftgemäße Lehre bezeugt ist“, festgeschrieben.
Nach eigenen Angaben gehören zur SELK 36.572 Mitglieder in 127 Pfarrbezirken mit 200 Kirchengemeinden.
Die SELK gehört dem Internationalen Lutherischen Rat (ILC), der Europäischen Lutherischen Konferenz (ELK) und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) als Mitglied an.
(APD/ JF)