„Liberacion“, die neue katholische Zeitung für ein freies Kuba


(Havan­na) Der kuba­ni­sche Movi­mi­en­to Cri­stia­no Libra­ci­on (MCL), unter dem Vor­sitz des kuba­ni­schen Dis­si­den­ten Oswal­do Payá Sar­di­ñas, hat die Her­aus­ga­be der ersten Num­mer der Zei­tung Libe­r­ación bekannt­ge­ge­ben. Die „unab­hän­gi­ge christ­li­che Zei­tung“ wird das Sprach­rohr des MCL sein, wie die spa­ni­sche Pres­se­agen­tur ACI berich­tet. Die erste Aus­ga­be, die digi­tal erschie­nen ist, tritt in die Fuß­stap­fen der älte­ren katho­li­schen Zei­tung Pue­blo de Dios, die vor 22 Jah­ren in der Pfar­rei von Cer­ro von eini­gen Gläu­bi­gen ins Leben geru­fen wur­de, um „für die Frei­heit und die Rech­te aller Kuba­ner“ ein­zu­tre­ten, vor allem auch „das Recht Kin­der Got­tes sein zu dür­fen“. Die Her­aus­ga­be erfolg­te zeit­gleich mit dem Auf­ent­halt von Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Tar­cis­io Ber­to­ne auf der kom­mu­ni­stisch regier­ten Karibikinsel.

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Pue­blo de Dios war „die erste freie Publi­ka­ti­on, die trotz der Unter­drückung unse­res Vol­kes die gute und gro­ße Nach­richt von der Befrei­ung aller Kuba­ner ver­brei­te­te,“, heißt es in der Vor­stel­lung. „Die­se ein­fa­che, aber radi­ka­le Publi­ka­ti­on, war die Stim­me des „Peña Cri­stia­na del Pen­sa­mi­en­to Cuba­no“, einem int­e­lek­tu­el­len Kreis, der zum Vor­läu­fer des MCL wur­de. Die Zeit­schrift „Pue­blo de Dios“ muß­te bereits nach zwei Jah­ren ein­ge­stellt und der Kreis auf­ge­löst wer­den. Eini­ge der Mit­glie­der grün­de­ten jedoch im Sep­tem­ber 1988 den Movi­mi­en­to Cri­stia­no Libe­r­aci­on. „Nun“, so heißt es in der Pres­se­er­klä­rung, „führt das neue Blatt die freie und befrei­en­de Arbeit der alten Publi­ka­ti­on fort“.

Die Her­aus­ge­ber ver­wei­sen aus­drück­lich dar­auf, daß die neue Ver­öf­fent­lich im 155. Todes­jahr von P. Felix Vare­la, dem Ver­fech­ter der Unab­hän­gig­keit Kubas, erscheint, des­sen Selig­spre­chungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet wur­de. „Libe­r­aci­on“ sol­le eine „Stim­me des Vol­kes für das Volk sein, um der Wahr­heit zu die­nen, zur Ver­tei­di­gung der Men­schen­rech­te, zum Schutz der Aus­ge­grenz­ten und Armen unse­re Vol­kes, die von ver­schwie­gen wer­den, aller, die unter der Unge­rech­tig­keit lei­den, für den Dia­log mit allen, um die Gersch­tig­keit in unse­rem Land vor­an­zu­brin­gen, und zur För­de­rung der Gewis­sens­frei­heit, die eine Frei­heit sein muß, die unter allen Umstän­de und mit allen mensch­li­chen Kräf­ten ver­tei­digt wer­den soll“, erklärt Oswal­do Payá Sardiñas.

Der Katho­lik, der sich wei­ger­te in die Kom­mu­ni­sti­sche Par­tei und deren Orga­ni­sa­tio­nen ein­zu­tre­ten, gilt heu­te als einer der füh­ren­den kuba­ni­schen Dis­si­den­ten. 2002 wur­de ihm der Sacha­row-Preis ver­lie­hen, eben­so wur­de er vom tsche­chi­schen Staats­prä­si­den­ten Vaclav Klaus für den Frie­dens­no­bel­preis vor­ge­schla­gen. Bereits 2006 hat­te er das „Pro­gramm für alle Kuba­ner“ zur Demo­kra­ti­sie­rung Kubas ver­öf­fent­licht. „Jesus Chri­stus, dem Herrn der Geschich­te, ver­trau­en wir unse­re Arbeit an“, mit die­sen Wor­ten schließt die Erklä­rung, mit der der MCL unter Oswal­do Payá Sar­di­ñas die neue Zeit­schrift für Kuba vorstellte.

(ACI/​RP)

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