(Havanna/Vatikan) Wie die Zahlen des Päpstlichen Statistischen Jahrbuchs für 2007 belegen, wächst die katholische Kirche auf Kuba trotz der Schwierigkeiten. Die Rekatholisierung der Karibikinsel ist am Ende von Fidel Castros Herrschaft in vollem Gange. Gehörten 1990 nur mehr 41 Prozent der Kubaner der katholischen Kirche an, waren es 2001 bereits 55 Prozent und 2007 fast 60 Prozent.
Vor Castros Machtübernahme 1959 waren 85 Prozent der Inselbewohner Katholiken. Nach der kommunistischen Revolution durchlebte die Kirche eine schwere Krise. Dies zeigt sich noch an der geringen Priesterzahl auf der Insel, da die Regierung nach wie vor die Einreise von Priestern und Ordensleuten behindert. Heute kommt auf fast 20.000 Gläubige nur ein Priester. Das päpstliche Jahrbuch zeigt aber auch diesbezüglich eine Verbesserung an. Wirkten 2001 169 Diözesan- und 134 Ordenspriester auf Kuba, waren es 2007 200 bzw. 145. Die Zahl der Ordensfrauen hat sich im selben Zeitraum von 546 auf 642 erhöht. Vor allem haben die Laienmissionare stark zugenommen und ihre Zahl von 520 (2001) auf 1800 (2007) mehr als verdreifacht.
Die Veröffentlichung dieser Zahlen fällt mit dem Rücktritt Fidel Castros und dem Besuch von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone auf Kuba zusammen. Bertone überbrachte der kubanischen Kirche ein Schreiben des Papstes. Darin schreibt Benedikt XVI., daß die Kirche auf Kuba „eine große Mission“ habe. Der Papst sieht für die jahrzehntelang bedrängte Kirche der Insel eine große Zukunft, denn „ein kleines Licht kann das ganze Haus erleuchten und der wenige Sauerteig kann die ganze Masse umformen“.
(Zenit/RP)