(Vatikan) Trotz der Säkularisierung „wachsen kontinuierlich die Zeichen“, daß das religiöse Leben wieder erwache. Der Heilige Geist erwecke einen neuen Eifer der Treue in den historischen Orden und neue Formen des geweihten Lebens, die der Wunsch nach einer radikaler Armut im Sinne des Evangeliums, treue Liebe zur Kirche und großzügige Hingabe für den Nächsten auszeichne. Diese Gedanken richtete Papst Benedikt XVI. am Montag an den Rat für die Beziehungen zwischen der päspstlichen Kongregation für die Ordensleute und die Internationalen Dachverbände der weiblichen und männlichen Ordensoberen der katholischen Kirche.
Der Papst betonte, daß sich dieses „neue Erwachen“ bei den neuen Gemeinschaften und Orden vor allem in der strikten Christusnachfolge zeige, bei den alten Orden besonders in der Wiederentdeckung ihrer ursprünglichen Charismen. “Wir spüren, daß es in der globalisierten, modernen Gesellschaft immer schwieriger wird, das Evangelium zu verkünden und zu bezeugen“, erkärte der Papst. Das sei eine Realität, die alle Getauften angehe, daher besonders auch diejenigen, die ihr Leben Gott geweiht haben. “Der Verweltlichungsprozeß, der in der heutigen Kultur voranschreitet, spart leider auch die Ordensgemeinschaften nicht aus“, so der Papst. Man soll sich aber davon nicht Entmutigen lassen, denn wenn sich heute auch nicht wenige Wolken am Horizont zusammenschieben, würden gleichzeitig auch Zeichen eines neuen Erwachens sichtbar, die „sogar kontinuierlich wachsen und begründete Hoffnung schenken“.
Was die alten Orden und Kongregationen betrifft, die auf eine lange Tradition zurückblicken können, unterstrich der Heilige Vater: “Man kann nicht übersehen, daß sie in den letzten Jahrzehnten fast alle – die männlichen wie die weiblichen – eine schwere Krise durchgemacht haben, die vor allem durch die Alterung ihrer Mitglieder, einen mehr oder weniger deutlichen Rückgang der Berufungen und teilweise auch durch eine geistliche und charismatische Müdigkeit gekennzeichnet ist. Diese Krise ist in gewissen Fällen sogar besorgniserregend geworden. Neben den schwierigen Situationen, die man mit Mut und Wahrheit erkennen muß, sind trotz allem Zeichen einer positiven Erholung sichtbar, besonders dort, wo sich die Gemeinschaften entschlossen haben, zu ihren Ursprüngen zurückzukehren, um in getreuer Form den Geist ihres Gründers zu leben. Das ist der Weg, der fortgesetzt werden muß“, schloß der Papst seine Ausführungen, denn auch für Orden, Kongregationen und religiöse Gemeinschaften gelte, daß “Gott zu bitten ist, damit Er das von Ihm begonnene Werk zur Vollendung führt“.
(asianews/JF)