(Rom) Unter dem Titel „Der Partisanenbischof“ (Il Vescovo partigiano) wurde von P. Piero Gheddo eine Biographie des Missionsbischofs Aristide Pirovano vorgestellt. Dieser „Gottesmann“ und „authentische Zeuge Christi“, so P. Gheddo, war im Zweiten Weltkrieg 1943–1945 in seiner Heimat Italien als Partisan gegen Faschismus und Nationalsozialismus aktiv. Es gelang ihm Juden und politisch Verfolgte zu retten. Er wurde verhaftet, geschlagen und gefoltert. Nach dem Krieg kämpfte er bis an sein Lebensende gegen den Kommunismus und gegen einen antichristlichen Laizismus, berichtet die Presseagentur Zenit.
Nach dem Krieg gründete er 1948 in Brasilien die Missionsdiözese Macapá im Amazonasgebiet, die er bis 1965 leitete. Papst Paul VI., dem er freundschaftlich verbunden war, berief ihn dann zum Leiter der Päpstlichen Instituts für die Auslandsmissionen PIME (1965–1977). In Marituba im Amazonasurwald, heute eine Satellitenstadt von Belém, baute er zahlreiche Sozialpojekte auf, ebensolche im Gesundheits- und Bildungswesen.
Der Biograph des Bischofs, der sich ein Leben lang für der Armen und gegen Ungerechtigkeit eingesetze, ist der Missionar P. Piero Ghedda, Autor von über 80 Büchern und u.a. von 1986 bis 1993 auch Direktor der Presseagentur Asianews.
In einem Interview mit Zenit betonte P. Gheddo, daß Bischof Piovano als Generaloberer der PIME „die Fähigkeit und die Heiligkeit hatte, die PIME in den Zeiten der großen Konfusion von 1968 auf dem rechten Weg zu halten“. „In jenen Jahren“, so der Missionar, „war es inmitten der großen Utopien und Illusionen mit ihren revolutionären Erwartungen schwer, den Glauben zu bewahren und den wahren Sinn für die Zugehörigkeit zur Kirche.“ Der 68er-Protest mit seinem Kulturkampf habe sich anfangs gegen die Universitätsprofessoren gerichtet, dann gegen jede Form von Ungerechtigkeit und Unterdrückung, „was die Bewegung vor allem für Jugendliche sympathisch erscheinen ließ“. Doch schließlich habe sie destruktive Formen angenommen und sich gegen die gesamte bestehende Ordnung gerichtet, auch gegen „Papst, Bischöfe, Familie, Eltern, Religion und die Moral“, so P. Gheddo. Selbst für die katholische Kirche und die katholischen Organisationen schien es fast unmöglich, sich dem Proteststurm zu widersetzen. P. Gheddo erinnerte an eine Rede von Papst Paul VI., der zu Ostern 1970 erklärte: „Ohne Christus werden auch die größten Werte und Ideale leicht zu Unwerten und negativen Ideologien für den Menschen und die Menschheit.“
Bischof Pirovano habe entschlossen dem Protestgeist von ´68 widerstanden und dem Päpstlichen Missionsinstitut PIME „in Treue zur Kirche eine entschieden missionarische und geistliche Ausrichtung gegeben“.
(Zenit/JF)