(Bogota) Die Vollversammlung der kolumbianische Bischofskonferenz befaßt sich mit dem Thema „Die Rolle der Frau in Kirche und Gesellschaft“. Zur Eröffnung erklärte der Vorsitzende Msgr. Luis Augusto Castro Quiroga, Erzbischof von Tunja: „Die Welt erwartet sich von der christlichen Frau, daß sie wieder mit Entschlossenheit das Leben, die Familie, die Ehe und die Mutterschaft verteidigt.“
„Diese Bereiche wollte der Feminismus der 70er Jahre leugnen und sah in ihnen fälschlicherweise Hindernisse für die Entfaltung der Frau. Lange sei die Frau vom Mann häufig ausgegrenzt und systematisch unterschätzt worden, führte der Erzbischof weiter aus. Das habe dazu geführt, daß sie irgendwann rebellierte und ihren wahren Wert vor der Welt einforderte. Die Frauenbewegung stelle jedoch keinen einheitlichen Block dar. „Es gibt einen Feminismus, der sich vom Christentum und seinen Werten entfernt hat“, so Castro Quiroga. Es gebe aber auch eine authentische Frauenbewegung, die „die Würde der Frau in allen Bereichen auf der Wahrheit des Evangeliums sucht“. „Dieser Feminismus ist eine Melodie des Lebens und der Hoffnung, die im Herzen einer jeden gläubigen Frau erklingt“.
Der Erzbischof kritisierte gleichzeitig die „zweideutige Kampagne des Ministeriums für die soziale Sicherheit und das Verhalten einiger Nichtregierungsorganisationen, die sich sehr für das Wohl der Frauen interessieren, aber gleichzeitig die Mutterschaft und das ungeborene Leben völlig ignorieren“, vielmehr durch „gezielte Kampagnen die irrige Parole ‚der Körper gehört mir’ verbreiten, und behaupten, die Frau könne mit einfach das Kind, das in ihrem Mutterschoß heranwächst, beseitigen“. „Das ungeborenen Kind ist aber nicht irgendein Teil des weiblichen Körpers, sondern eine eigenständige Person“, so Erzbischof Castro Quiroga.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz forderte von der kolumbianischen Regierung die Neuausrichtung der Kampagnen des Ministeriums für die soziale Sicherheit, um den Frauen zu helfen, Schwangerschaft und Mutterschaft positiv annehmen zu können. Die lebensfeindlichen Aktionen seien daher einzustellen, die Ausgabe der abtreibenden „Pille danach“ ebenso wie kostenlose Verteilung von Kondomen im obligatorischen staatlichen Gesundheitsplan.
(Fides/RP)