(Kalkutta) Ein Nein zur Todesstrafe und vor allem zur Abtreibung als „bedeutendstem Instrument zur Zerstörung des Friedens“, kommt von Mutter Nirmala Joshi, der Generaloberin der Missionarinnen der Nächstenliebe, des Ordens von Mutter Teresa.
Die Ordensfrau, die die Nachfolge von Mutter Teresa übernommen hat, unterstützt den Appell für ein internationales Abtreibungsmoratorium als logische Folge des jüngst erreichten Moratoriums zur Todesstrafe. Mutter Nirmala erinnert daran, daß Mutter Teresa immer wieder auf internationaler Ebene, besonders vor den Vereinten Nationen und ihren Teilorganisationen die Gefahren und die Ungerechtigkeit beklagt hat, die sich hinter der Abtreibung verbergen.
„Die Kultur des Lebens“, so Schwester Nirmala, „schützt und liebt das Leben, sie fördert die Liebe, die Schönheit, die Freude und den Frieden. Die Kultur des Todes hingegen zerstört das Leben und sät Haß, Unfriede und Unzufriedenheit. Es liegt an uns zu wählen“. Um dem in Indien weitverbreiteten Phänomen der Abtreibung zu begegnen, führen die Missionarinnen der Nächstenliebe Häuser, in denen schwangere Frauen in Schwierigkeiten Aufnahme finden. Ebenso unterstützen sie Programme für Adoptionen auf Distanz.
Der Einsatz für das Leben von der Zeugung an war eines der Hauptanliegen der seligen Mutter Teresa. Während der UN-Weltbevölkerungskonferenz 1994 in Kairo, machte sie weltweit auf die Todesstrafe und die Abtreibung aufmerksam: „Der Einzige, der das Recht hat, jemandem das Leben zu nehmen, ist der, der es geschaffen hat. Niemand sonst darf sich dies anmaßen, weder eine Mutter noch ein Vater, weder ein Arzt noch eine Organisation, weder eine internationale Konferenz noch eine Regierung.“
Für Mutter Teresa, erinnert sich Mutter Nirmala, war die Abtreibung das „größte Übel und der größte Zerstörer des Friedens, weil sie ein Krieg gegen das Kind ist.“ Mutter Teresa haben immer betont: „Wenn wir es akzeptieren, daß eine Mutter sogar ihr eigenes Kind töten darf, wie können wir dann anderen Personen sagen, daß sie nicht Ihresgleichen töten sollen?“ Bereits 1979, anläßlich der Verleihung des Friedensnobelpreises, sprach sich Mutter Teresa gegen die Heuchelei vieler aus, die „sich um die Kinder in Indien und Afrika sorgen, die an Hunger sterben, aber nicht um die Millionen Kinder, die absichtlich getötet werden.“
Die Ordensoberin erinnert in diesem Zusammenhang an den Einsatz ihres Ordens: „Wir bekämpfen die Abtreibung mit den internationalen Adoptionen. Wir konnten tausende Leben retten. Wir bitten Krankenhäuser, Kliniken, Polizeistationen, den Müttern zu sagen, daß sie zu uns kommen sollen, daß sie ihre Kinder nicht töten, sondern uns anvertrauen sollen. Wir geben ihren Kindern ein Zuhause.“
(asianews/RP)